Die Chirurgischen Hilfsleistungen bei dringender Lebensgefahr : lebensrettende Operationen.

  • Lesser, L. von (Ladislaus von), 1846-1925.
Date:
1880
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Credit: Die Chirurgischen Hilfsleistungen bei dringender Lebensgefahr : lebensrettende Operationen. Source: Wellcome Collection.

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    2. Rücktransport nach mehrstündiger Ruhe resp. nach Ausfüh- rung erforderlicher Operationen; 3. Nicht zum Transport geeignet. Das Sortiren der Verwundeten auf dem Verband- platz ist die schwierigste und für den Verwundeten be- deutungsvollste ärztliche Thätigkeit. Sie entscheidet zum grossen Theil über das weitere Schicksal des verletzten Kriegers. Es niuss daher diese Thätigkeit in erfahrene, kriegschirurgisch wohl- geschulte Hände gelegt werden. — Nicht auf dem Schlachtfelde sollen, wie so oft bisher, die ärztlichen Kräfte angehäuft werden, ohne daselbst eine erspriessliche Thätigkeit entwickeln zu können. Auf dem Verbandplatze kommt es darauf an, ein reichliches ärzt- liches Personal zur Hand zu haben, welches in Sectionen getheilt, die vielgestaltige und umfangreiche Arbeit zu bewältigen haben wird.*) *) Es ist hier nicht der Ort, genauer zu erörtern, wie das für die Action nothwendige ärztliche Personal für die Sanitätsdetachements, denen die Arbeit auf den Verbandplätzen zufällt, zu beschaffen wäre. — Die Erfahrungen des deutsch-französischen Krieges haben ungefähr folgende Gesichtspunkte ergeben: 1. Verdoppelung der Sanitätsdetachements für jedes Armeecorps, so dass jeden- falls jeder Brigade ein Sanitäts-Detachement zukommt. — 2. Verminderung des ständigen ärztlichen Personales der San.-Det. von 7—S Aerzten auf höchstens 3 Aerzte. — 3. Trennung der Krankenträgercompagnieen von den San.-Det., so dass jede Halbcompagnie unter Führung eines Lieutenants und unter ärztlichem Commando eines Assistenzarztes direct der Brigade unterstellt wird. — 4. Die Führung und das Commando des San.-Det. fällt dem Chefarzt zu. — 5. Für die Mannschaften des San.-Det. (Lazarethgehilfen, Krankenwärter) müssen zum Trans- port Omnibuswagen vorhanden sein, die während der Etablirung des San.-Det., auch zum Transport von Verwundeten auf den Verbandplatz benutzt werden sollen. Hierdurch wird die Beweglichkeit der San.-Det. im Ganzen und die Lei- stungsfähigkeit der Mannschaften während der Etablirung vergrössert. — 6. Die Krankentransportwagen sind den Krankenträger-Compagnieen resp. -Halbcom- pagnieen anzuschliessen. — 7. Ausser 2 Packwagen (1 für die Aerzte, 1 für die Mannschaften) hat das San.-Det. mitzuführen: a) einen Operationswagen ent- haltend: Operationszelt, Operationstisch, Instrumente, antiseptischer Apparat und die Apotheke (bestehend aus grossem Vorrath von Carbolsäure, aus kleineren Mengen von Chloroform, Chlorzink, zweiprocentige Carbolvaseline, Morphium (zu subcutanen Injectionen), Ricinusöl; aus noch kleineren Mengen von Opiumprä- paraten (zum innerlichen Gebrauch), von Natron sulphuricum; und aus geringen Mengen von Liq. ferri sesquichl., Arg. nitr., Tinct. sem. Strychni, Tannin, Ol. croto- nis, Natr. bicarb., Tinct. Chinae comp. u. dergl..— b) einen Verbandwagen mit allen antiseptischen Verbandmitteln: Carbolharzjute, Salicylwatte, Mull- und Gaze- binden und mit Chlorzink imprägnirte Flanell- und Leinwandbinden, Schienen und Schienenmaterial (s. u.), wasserdichtes Zeug (gewalzter Gummi, Firnisspapier), Heft- pflaster, Kautschukringe zur Extension, Eisblasen. Endlich c) einen Proviant- wagen, enthaltend: Erbswurst, Fleischconserven, Reis, Schnaps, Wein, Kaffee