Über die Pocken und die Masern : ca. 900 n. Chr / aus dem Arabischen übers. von Karl Opitz.

  • Rāzī, Abū Bakr Muḥammad ibn Zakarīyā, 865?-925?
Date:
1911
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Credit: Über die Pocken und die Masern : ca. 900 n. Chr / aus dem Arabischen übers. von Karl Opitz. Source: Wellcome Collection.

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    ganze Nacht liegen; dann bähe man den Fuß mit warmem Wasser und mache dasselbe noch einmal oder verreibe Datteln mit Fett und streiche es mit etwas Rosenöl auf. Denn dieses und dergleichen macht die Haut weich und zart, erleichtert das Herauskommen der Pocken und vermindert die Schmerzen. Jetzt werde ich sprechen über das, was ihre Reifung fördert. Achtes Kapitel. Die Reifung der Pocken. Wenn man sieht, daß die Pocken, nachdem sie vollständig herausgekommen sind, nur langsam reifen, der Zustand des Erkrankten nach ihrem Heraustritt vollkommen befriedigend ist, und auch Atmung, Puls, Erregung und Unruhe beruhigt sind, so muß man ihre Reifung unterstützen. Wenn man aber beobachtet, daß sie nach dem Ausbruch bei schwerer Reifung hart sind, und sich der Zustand des Erkrankten nicht bessert, oder an Bösartigkeit zunimmt, so weiß man, daß es unheilbare Pocken sind; dann versuche man nicht, sie zur Reifung zu bringen, denn sie gehören zu denen, die nie reifen. Sind sie aber gutartig, so läßt sich ihre Reifung erzielen durch Bähung mit warmem Wasserdampf oder mit Wasser, in dem Kamillen, Veilchen, Steinklee, Eibisch, Weizenmehl, einzeln oder gemischt, gesotten worden sind, von zwei Becken aus, wie ich es oben erwähnt habe bei der Beschreibung der Mittel, welche den Ausbruch der Pocken erleichtern. In dem Augenblick, wo die Räucherung günstig wirkt, lasse man die Dämpfung, der er unterzogen wurde, zum Zweck der Ein- trocknung sein, bis die Pusteln gereift sind und die Mittel vertragen können, die zur Eintrocknung angewendet werden müssen. Darüber werde ich aber jetzt sprechen, so Gott will. Neuntes Kapitel. Die Eintrocknung der Pocken. Alle die Pusteln, die groß sind und aus mehreren bestehen, muß man aufschneiden und mit einem reinen alten Baumwoll- lappen auswischen, der nicht kratzen oder sonst verletzen darf. Zugleich soll man mit trockenen Rosenblättern, Myrtenblättern,