Über die Pocken und die Masern : ca. 900 n. Chr / aus dem Arabischen übers. von Karl Opitz.

  • Rāzī, Abū Bakr Muḥammad ibn Zakarīyā, 865?-925?
Date:
1911
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Credit: Über die Pocken und die Masern : ca. 900 n. Chr / aus dem Arabischen übers. von Karl Opitz. Source: Wellcome Collection.

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    Zuckermelonen aber, besonders die süßen, sind ganz streng verboten; wenn aber einer davon gegessen hat, so soll er sofort als Gegenmittel dagegen Saft saurer Früchte trinken. Und ein solcher soll zarte Fische und Quark essen. Für Leute mit völligem, fleischigem, hellrotem Körper genügt es, daß sie sich bezüglich der Nahrungsmittel auf die beschränken, welche ich oben als vor allem kühlend und trocknend erwähnt habe. Verboten sind allen solchen Leuten Überanstrengungen, Bäder, Beischlaf, Reisen zu Fuß und zu Pferd in der Sonne und im Staube, der Genuß von stehendem Wasser und Früchten und Beeren, die schmutzig und fleckig geworden sind. Wenn es nötig ist, erleichtere man ihnen den Stuhlgang durch Pfiaumenwasser mit Zucker und Käsewasser mit Zucker; vermeiden sollen sie Feigen und Trauben; denn die Feigen haben die Eigentümlichkeit, daß sie Blutschwäre erzeugen und die Ausscheidungsstoffe auf die Oberfläche der Haut treiben, und die Trauben, daß sie das Blut mit Luft und Gas anfüllen, so daß es zum Aufwallen und Aufbrausen geeignet wird. Und wenn die Luft sehr verdorben, faulig und verseucht ist, so soll man das Gesicht und die Nasenöffnungen immerfort mit Rosen-, Sandel- und Kampherwasser einreiben; denn eine solche Anordnung hat einen ganz gewaltigen Nutzen, indem sie verdorbene Luft, Seuchen und Krankheiten abhält, mit Gottes Hilfe. Die Säuglinge und Brustkinder kann man, -soweit sie den fünften Monat vollendet haben, schröpfen, wenn sie völlig sind und eine weiße, mit Rot getränkte Farbe haben; ihren Ammen soll man verordnen, was ich aufgeführt habe. Soweit sie aber schon Brot bekommen, gebe man ihnen von dem, was ich erwähnt habe, je nach Maßgabe dessen, was ihnen zu- kommt. Jetzt werde ich die Arzneimittel zusammenstellen, welche das Blut dick und kalt machen und die Fäulnis und den Aus- bruch desselben hindern. Das verhindern im allgemeinen die sauren Sachen, wie Essig, Quarkwasser, das sauer geworden ist, nämlich jenes dünne Wasser, das sich über dem Quark absetzt, wenn er in die Sonne gestellt wird, und Zitronensäure. Von noch viel größerem Nutzen sind solche Dinge, die mit den sauren zugleich zu- sammenziehende Eigenschaften besitzen, wie Bitteröl, Sumach, Warzenrhabarber. Äpfel, Quitten, saure Granatäpfel, und solche, Klassiker der Medizin: Razes. 2