Über die Pocken und die Masern : ca. 900 n. Chr / aus dem Arabischen übers. von Karl Opitz.

  • Rāzī, Abū Bakr Muḥammad ibn Zakarīyā, 865?-925?
Date:
1911
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Über die Pocken und die Masern : ca. 900 n. Chr / aus dem Arabischen übers. von Karl Opitz. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University.

    19/48 (page 15)
    Pocken nicht solche Unruhe und Übelkeit wie bei den Masern, es müßten denn die Pocken besonders bösartig sein und die Masern von sehr stark galligem Blut kommen. Bei den gutartigen Pocken überwältigt die Menge des Blutes ihre Bösartigkeit, und aus diesem Grunde treten die Schmerzen im Kücken auf infolge Ausdehnung der großen Blut- adern und Schlagadern, welche an der Wirbelsäule liegen. Viertes Kapitel. Zusammenstellung der Krankheitserscheinungen, auf Grund deren eine Behandlung der Pocken verordnet wird, im allgemeinen. Ich werde jetzt die Krankheitserscheinungen zusammen- stellen, auf Grund deren eine Behandlung der Pocken verordnet wird, im allgemeinen: Erstens ihre Verhütung vor dem Auftreten ihrer Zeichen und ihre Einschränkung nach dem Auftreten ihrer Zeichen. Zweitens die Beschleunigung ihrer Ausschwitzung und ihres Auftretens. Drittens die Pflege der Augen, der Lider, der Gehör- gänge, der Nasenöffnungen, des Rachens und der Gelenke, damit in ihnen nichts sich festsetzt, was Fäulnis erzeugen kann. Viertens die Förderung ihrer Reifung. Fünftens die Förderung ihrer Eintrocknung. Sechstens die Ablösung der Schorfe. Siebentens die Beseitigung der Narben. Achtens die Verordnung der Kost dabei. Neuntens die Bewahrung des Stuhlganges vor verderblicher Entleerung. Zehntens die Zeichen gutartiger und unheilbarer Fälle. Nun werde ich über alle diese Krankheitserscheinungen eine kurze, aber erschöpfende Abhandlung schreiben, so Gott will. Fünftes Kapitel. Die Verhütung der Pocken vor ihrem Auftreten und Vorbeugungs- maßregeln dagegen, daß sie sich nach ihrem Auftreten vermehren. Man muß denen, die zu den Kindern, Knaben und Jüng- lingen gehören, zur Ader lassen, wenn sie die Pocken noch gar nicht oder nur schwach gehabt haben, besonders unter