Effecte der Nervenreizung durch intermittirende Kettenströme : Ein Beitrag zur theorie des Electrotonus und der Nervenerregung.

  • Verigo, Bronislav Fortunatovich, 1860-1925.
Date:
1891
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Credit: Effecte der Nervenreizung durch intermittirende Kettenströme : Ein Beitrag zur theorie des Electrotonus und der Nervenerregung. Source: Wellcome Collection.

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    Die Pflüger'schen electrotonisclien Erregbarkeitsäuderuugeu vom Staudpunkte der Hermann'scheu Theorie des Electrotouus. Seit den classischen Untersuchungen von Pflüg er ist es bekannt geworden, dass der constante Strom nicht auf gleiche Weise auf eine von ihm durchflossene Nervenstrecke in ihrer ganzen Ausdehnung wirkt, dass aber die von ihm hervorgerufenen Erscheinungen an den entgegen- gesetzten Polen verschieden sind. Zu den hervorragenden Erscheinungen solcher Polarwirkung gehört allerdings die von Pflüger untersuchte Eigenschaft des constanten Stromes, den Nerven in einen besonderen Zustand zu bringen, in welchem der bei Reizung durch einen neuen Strom zu beobachtende Erfolg wesent- lich verändert — verstärkt (im Gebiete des Katelectrotonus) oder ge- schwächt (im Gebiete des Anelectrotonus) — erscheint. Als Pflüger diese Veränderungen mit den von du Bois-Reymond früher entdeckten galvanischen Erscheinungen des Electrotonus zusammengestellt hatte, kam er zur Ueberzeugung, dass zwischen denselben ein äusserst enger Zu- sammenhang vorhanden ist: alle Bedingungen, von welchen nach du Bois- Reymond die Stärke und die Verbreitung der electrotonischen Ströme längs des Nerven abhängen, bestimmen auch die Stärke und die Ver- breitung der veränderten Fähigkeit des Nerven gegen das Reizen zu reagiren. Zur Zeit, als Pflüger seine Untersuchungen anstellte, existirte nur eine, von Allen anerkannte du Bois-Reymond'sche Theorie des gal- vanischen Electrotonus. Diese Theorie sah die Ursache der electrotoni- schen Ströme in den besonderen Bewegungen der den Nerven bildenden electromotorischen Molecüle. In Folge dessen konnte Pflüger die vom Strome hervorgerufene Veränderung des Reizerfolges nicht anders als das Resultat besonderer Molecularveränderungen der Nervensubstanz betrach- ten. Von diesem Standpunkte aus schrieb er den entdeckten Erschei- nungen eine physiologische Bedeutung zu, und indem er dieselben mit