Effecte der Nervenreizung durch intermittirende Kettenströme : Ein Beitrag zur theorie des Electrotonus und der Nervenerregung.

  • Verigo, Bronislav Fortunatovich, 1860-1925.
Date:
1891
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Credit: Effecte der Nervenreizung durch intermittirende Kettenströme : Ein Beitrag zur theorie des Electrotonus und der Nervenerregung. Source: Wellcome Collection.

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    Verbleiben des Nerven im anelectrotonischen Zustande während der Unterbrechungen des reizenden Stromes muss folglich dessen schnellere Erholung befördern, mit anderen Worten muss es die Erzielung einer tetanischen Reaction gegen die Reizung durch den intermittirenden Strom erleichtern (achter Satz auf S. 104). Also lassen sich die bei der Untersuchung des Polarisationseinflusses ermittelten Hauptresultate leicht erklären. Nun will ich noch prüfen, ob mein Standpunkt auch den Einzelheiten gerecht wird. Ich werde dabei die von mir unter dem Einflüsse der einen und der anderen Po- larisation beobachteten Erscheinungen einzeln betrachten. A. Wirkung der Kathodenpolarisation. Auf Grund alles oben Gesagten kommen wir eigentlich zu dem Schlüsse, dass der Einfluss der Polarisation auf die Effecte der Nerven- reizung durch den intermittirenden Strom einen zweifachen Charakter besitzen muss. Nämlich die Polarisation muss wirken erstens insoweit, als dieselbe überhaupt die Effecte der Nervenreizung im Bereiche ihrer Anwendung verändert, und zweitens insoweit, als sie die Eigenschaft be- sitzt, die Schnelligkeit der Nervenerholung zu ändern. Beide Einflüsse der Kathodenpolarisation müssen, je nach den Be- dingungen der Versuche, entweder einander entgegenwirken, oder mit einander zusammentreffen. Aus meiner früheren, mehrfach citirten Arbeit wissen wir, dass die Effectsteigerung im Bereiche des Katelectrotonus eine Erscheinung ist, welche nur unter gewissen Bedingungen beobachtet wird; werden aber diese nicht befolgt, so kann sich das gerade entgegengesetzte Resultat ergeben (secundäre Erregbarkeitsabnahme). Ruft die Polarisation im gegebenen Falle die Pflüger'sche primäre Effectsteigerung hervor, so müssen beide Wirkungen der Polarisation einander entgegengesetzt er- scheinen; und umgekehrt, sie müssen mit einander zusammentreffen, wenn der Einfluss der Polarisation sich in einer secundären Erregbar- keitsabnahme äussert. Ich muss jedoch gestehen, dass es unter den im IV. Capitel be- schriebenen Thatsachen keine einzige gicbt, die eine der Pflüger'schen primären Effectsteigerung entsprechende Polarisationswirkung unmittel- bar nachweisen könnte: ich habe niemals eine Verwandlung der Anfangs- zuckungen in Tetani unter der Wirkung der Kathodenpolarisation gesehen. Der Mangel an solchen directen Beweisen lässt sich aber sehr leirht dadurch erklären, dass die andere Seite des Polarisationseinflusses so