Über einen Fall von primärem Tubenkarzinom mit Bildung einer karzinomatösen Tubo-parovarialcyste / von Theodor Rossinsky.

  • Rossinsky, Theodor, 1886-
Date:
1910
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Credit: Über einen Fall von primärem Tubenkarzinom mit Bildung einer karzinomatösen Tubo-parovarialcyste / von Theodor Rossinsky. Source: Wellcome Collection.

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    das grösste Material auf unserem Gebiete verfügt, empfiehlt in den Fällen, wo ein Beckentumor mit gleichzeitigem Ausfluss konstatiert wird, eine Probelaparotomie vorzunehmen. Schon vor ihm hielt Martin8) es für notwendig, die Tube während der Operation auf einen Tumor zu untersuchen, um dementsprechend das weitere opera- tive Verfahren zu richten. In Bezug auf die Behandlung des Tubenkarzinoms sind die meisten Autoren einig, indem immer ein möglichst radikales Vorgehen empfohlen wird, d. h. die Entfernung der beiden Adnexa mit supra- vaginaler oder totaler abdominaler Exstirpation des Uterus. Kehrer betont, dass dabei eine Ausräumung der Parametrien ausgeführt werden muss, einerlei ob die Drüsen vergrössert sind oder nicht. Der Grund für solch radikales Vorgehen liegt in der von den meisten Verfassern anerkannten ausserordentlichen Malignität des Tubenkarzinoms. Diese äussert sich nämlich in frühzeitiger Bildung von Metastasen, auch wenn der primäre Herd noch keine grosse Ausdehnung hat, ferner auch in raschem Auftreten von Rezidiven (v. Rosthorn, Peham, Keitler, Kehrer). Kehrer erklärt die besondere Malignität des Tubenkarzinoms erstens durch die Dünnwandigkeit der Tuben und zweitens durch die oben- erwähnten zweierlei Lymphwege, die bei der Verbreitung des Tuben- karzinoms in Betracht kommen. Nach Bland-Sutton*) ist für die Prognose bei Tubenkarzinom eine frühzeitige Verklebung des abdomi- nalen Tubenendes von grosser Wichtigkeit. Falls das letztere ver- schlossen ist, bleibt die Prognose relativ gut, im umgekehrten Falle tritt eine Metastasenbildung im Peritoneum sehr schnell auf. Peham vermutet, dass durch frühzeitiges Erkennen und eine radikale Behand- lung vielleicht die Prognose verbessert werden kann. In unserem Falle wurde die Karzinomerkrankung erst nach der Operation festgestellt und somit wurde eine radikale Ausräumung unter- lassen, die übrigens bei der bereits stattgefundenen Metastasierung zwecklos gewesen wäre. Was die Resultate der Operation anbelangt, so linden wir folgende: Über Heilung wird berichtet ohne Angabe der Beobachtungsdauer in 9 Fällen, 'mit einer Beobachtungsdauer unter 1 Jahre in 11 Fällen von 1 Jahre in 3 „ von 26 Monaten in 1 Fall (Quönu und LongeP). Supravaginale Amputation des Uterus mit Entfernung beider Adnexa, *) Blcind-Sutton. Über den Krebs des Ovariums. Brit. med. journ. 1908. jan. 4. Ref.: in Centralbl. f. G. u. G. No. 16, 09.