Das Gas-Sphygmoscop / von Professor Dr. L. Landois.

  • Landois, L. (Leonard), 1837-1902.
Date:
[1870]
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Credit: Das Gas-Sphygmoscop / von Professor Dr. L. Landois. Source: Wellcome Collection.

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    Das Gas-Sphygmoscop. Von Professor Wr. fii. liaildoilS in Greifswald. Es besteht bekanntlich unter den Physiologen und Aerzten noch immer keine Uebereinstimmung der Ansichten darüber, ob die unter dem Namen des dikrotischen Nachschiages bekannte secundäre Ele- vation an den Pulscurven einem realen Bewegungsvorgange im Ar- terienrohre ihren Ursprung verdanke, oder ob dieselbe lediglich als Artefact zu betrachten sei, hervorgebracht durch Nachschwingung des durch den primären Pulsschlag heftig aus seiner Gleichgewichts- lage gebrachten registrirenden Instrumentes. Man muss allerdings zugeben, dass den einmal in Bewegung gesetzten Massen an den pulsprüfenden Werkzeugen nach physikalischen Gesetzen eine Nach- schwingung nicht abgesprochen werden kann. Es fragt sich nur, ob diese so gross sei, dass sie überhaupt noch vom Instrumente ver- zeichnet werde, und ferner, ob gar der wirklich beobachtete Nach- schlag derselbe sei mit dem angenommenen, durch das Trägheits- moment bedingten. Je grösser die zu bewegende Masse des Instru- mentes ist, und je geringer die Widerstände ausfallen, welche sich dem bewegenden Pulsstosse im Instrumente entgegenstellen, um so leichter kann die Nachschwingung entstehen. Im Uebrigen aber ist es gleichgiltig, ob der Pulsschlag seine Bewegung überträgt auf eine senkrecht aufgesetzte Q,uecksilbersäule (Chelius), oder Wassersäule (Naumann), oder eine Hebelvorrichtung (Vierordt), oder endlich auf eine Druckfeder (Marey). In der That hat man allen diesen Vorrichtungen den Vorwurf gemacht, dass sie von Nachschwingungen nicht frei seien. Das CzERMAK'sche Pulsspiegelchen liess sich schon leichter den Vorwürfen gegenüber vertheidigen, da dasselbe so ausser- ordentlich leicht ist, und der Urheber desselben die photographische Aufnahme der Lichtreflexe vorschlug. Dagegen ist es offenbar nur eine scheinbare Genauigkeit, wenn OzANAM neuerdings die Niveau- schwankungen einer senkrecht auf die Arterie gesetzten Quecksilber- säule photographiren lässt. Ich habe ein Verfahren ersonnen, welches uns das Vorhanden- sein des dikrotischen Nachschlages beweist, ohne dass dabei auch nur eine Spur einer festen oder tropfbarflüssigen Masse in Bewegung gesetzt wird. Ich ging dabei von folgendem Princip aus. Die ober-