Ungarische Beiträge zur Augenheilkunde : unter Mitwirkung von Fachgenossen / herausgegeben von Wilhelm Schulek.

  • Schulek, Wilhelm.
Date:
1903
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Credit: Ungarische Beiträge zur Augenheilkunde : unter Mitwirkung von Fachgenossen / herausgegeben von Wilhelm Schulek. Source: Wellcome Collection.

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    paarigen Organen sind es noch am ehesten die Nieren, bei denen man mit einiger Berechtigung von einer sympathischen Affektion sprechen kann. An der sympathischen Irritation, dem sogenannten „reflexe reno- r^nale, haben wir keinen Grund zu zweifeln; ungewisser ist schon, ob die Entzündung der einen Niere auf sympathischem Wege eine solche der andern verursachen könne. Freilich gibt es auch hiefür bereits eine Erklärung oder besser gesagt Hypothese: so kommen nach Albarran die aus der einen Niere in den Kreislauf gelangten Mikroorganismen und Toxine deshalb in der zweiten Niere zur Wirk- samkeit, weil hier infolge Hyperaktivität ein locus minoris resistentiae entsteht. Nach anderen bereitet der Reflex die andere Niere für die In- fektion vor. Ja man erwähnt sogar, daß die von der einen Niere aus- gehenden Mikroorganismen und deren Stoffwechselprodukte auf die andere Niere einen elektiven Einfluß haben.^) Was von der sympathischen Wirkung der durch endogene Infektion entstandenen Iridokyklitis gesagt wurde, gilt auch von der Nierenent- zündung, daß es nämlich ungemein schwer ist, eine ebenfalls endogene Infektion der andern Seite auszuschließen. Nunmehr steht das ganze Krankheitsbild der sympathischen Augen- enlzündung vor uns und wir müssen uns nun darüber klar werden, welche Schlußfolgerungen über die Pathogenese die drei zum Studium der Frage angewendeten Methoden zulassen. Gegen die ausschließliche Holle der Sehnerven spricht das klinische Bild, das gewöhnlich in Form der Iridokyklitis auftritt, aber auch der anatomische Befund und die Versuche sprechen nicht dafür. Gegen die Vermittlung durch die Blutbahn spricht der Umstand, daß man bisher im Ausschlüsse an die sympathische Entzündung andere Veränderungen im Organismus nicht gefunden hat. ♦ Der anatomische Beweis für die Verbindung beider Augen durch Lymphbahnen ist noch ausständig. Gegen die Reflexwirkung der Ziliarnerven ist einzuwenden, daß die Pathologie keine rein neurotische Entzündung kennt und die nach der Enukleation auftretende sympathische Entzündung vollends unver-' ständlicli wäre. Gerade die letztere Erfahrung stürztauch die Theorie von Schmidt- Rimpler, doch ist es auch im übrigen nicht wahrscheinlich, daß die in die Blutbahn gelangenden Infektionskeime so vielfacher Provenienz eine Castagne et Rathcry. N6phrite primitivement unilaterales et lösions cons6- cutives de l'autre reio. La semainc medicale. Nr. 34. 1902. üng, Beiträge zur Aiigeiilieilkuncl«'. Hd. III.