Untersuchungen über die Sehthätigkeit der Netzhaut und des Gehirns.

  • Arnaldo Angelucci
Date:
1890
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Credit: Untersuchungen über die Sehthätigkeit der Netzhaut und des Gehirns. Source: Wellcome Collection.

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    in welehoi) das Pi'otoplasma der Zelle dureli die Härtung zerftört wurden, Anhäufungen von Farbfloffkörnchen frei in einer Fluffigkeit fchwimmen, z. B. im hunior aquai'us. Diefelbeii zeigen amceboide Bewegungen, welche je nach der Stärke der Lichteinwirkung ver- fchieden ftark lind. Bei grellem Licht lind fie fehr lebhaft, in der Dunkelheit fchwächer. Erhellt man unter dem Mikrofkop eine Stelle ftärker, fo geht die fchwingende Bewegung der Körn- chen nach diefer Seite hin; es fcheint demnach richtig zu fein, wenn man annimmt, die FarbftofFkörncheu des Netzhautepithels würden zwar hauptfächhch pafliv vcm den Bewegungen des Zell- protoitlasmas mitgerifTen, könnten jedoch miter Einwirkung des Lichts auch felbftthätig i]i den Zellfortfätzen vorwärts wandern. Es ift wahrfcheinlich, daß fie den Anftoß zur Bewegung im Zell- protoplasma geben oder diefelbe wenigftens anfpornen. Die Beftandtheile der neuroepithelialen Schicht zeigen ein verfchiedenes Maß von Aneinanderhaften, je nachdem fie dem Licht ausgefetzt gewefen waren oder nicht. An Netzhäuten, welche im Dunkeln gehalten worden, tremien lieh die Stäbchen, die Zapfen und die ScJiicalhe^Qhen Stäbchen von der Farbftoffepithelzelle ab, deren Fortfätze in ihrem oberen Drittel aljreißen. Auch ficht man bei genauer Unterfuchung, daß die Stäbchen nicht mehr dicht an einander fliehen. Die Fortfätze der Epithelialzelle find zart und füllen den Zwifchenraum zwifchen je zwei Stäbchen nicht mehr vollkommen aus. Diefe Löfung des Zufammenhangs der Theile unter einander geftattet den Zapfen fich l)is gegen den K()r[)er der Epithelzelle vorzuftrecken. An den Netzhäuten, welche dem Lichte ausgefetzt gewefen, ift kein folcher freier Raum zwifchen den äußeren Ghedern der Stäbchen und den Zellfortfätzen, und die Zapfen find zufammen- gezogen und kurz. Alle diefe Ge]:)ilde ftellen ein zufammen- hängendes Ganzes dar, fo daß, wenn man die Netzhaut vom Augen- hintergrund ablöft, die Stäbchen und Zapfenfchicht und häufig auch di(^ äußere Körnerfehicht an der Epithelzellenfchicht feft- haften bleibt, welche ihrerfeits an der Aderhaut fefthält. Der durch Molefchott, Unterfuchungen. XIV. 17