Die Natur und der Nährwerth des Peptons : eine experimentelle Untersuchung zur Physiologie des Albumins.

  • Adamkiewicz, Albert, 1850-1921.
Date:
1877
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Credit: Die Natur und der Nährwerth des Peptons : eine experimentelle Untersuchung zur Physiologie des Albumins. Source: Wellcome Collection.

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    tischen Radikale. Es löst sich daher in Folge jener Erschütte- rungen der Kohlenstoff mit seinen einzelneu Affinitäten vom Stickstoff und seinen anderen benachbarten Atomen ab und ver- lässt das Eiweissmolekiil bei genügender Gegenwart von Sauer- stoff als Kohlensäure. Der Sauerstoff wirkt dabei mächtig mit, da er unaufhörlich von der lebenden Materie verbraucht wird. Dieser Umstand be- weist nämlich, dass er jede Gelegenheit benutzt, Kohlensäure und Wasser zu bilden und auf diese Weise in der lebenden Substanz zu verschwinden. Durch diese Thätigkeit dissociirt er die lebende Materie in ähnlicher Weise, wie der Stickstoff' der Blausäure diese zersetzt, wenn er mit fremden Wasserstoff' Ammoniak bildet und so sein eigenes Molekül verlässt. In dem Augenblick, wo auf die genannte Art Kohlensäure entsteht, wird die dafür nothweudige Spannkraft in Wärme umgesetzt. Dadurch wird das neu entstandene Kohlensäure- molekül in semer Temperatur plötzlich sehr gew'altig erhöht und in explosionsartige Erschütterungen versetzt. Die Stösse dieser Erschütterungen verstärken die intramolekularen Schwin- gungen des eben von der neu gebildeten Kohlensäure verlassenen Eiweissmoleküls, dessen Atome sich im Zustande des Status nasceus befinden. So ist eine neue Kraft gegeben, welche das dynamische Gleichgewicht der heftig bewegten und auf dem labilsten Gleich- gewicht befindlichen Atome leicht stört. Dann muss das Molekül — gleichsam das System seiner schwingenden Atome — ebenso zersetzt w^erden, wie das System der Planeten zerfallen würde, wenn ein Impuls sie plötzlich aus ihren regelrechten elliptischen Bahnen in die Bahnen von Hyperbeln oder Parabeln verdrängte. Die Gesammtheit dieses Geschehens bedeutet den Process des Lebens. Leben ist somit nach Pflüger die durch die intramolekularen Oscillationen der Atome bedingte Zersetzbarkeit der Materie und die durch Dissociation wesentlich unter Bildung von Wasser, Kohlensäure und amidartigen Körpern thatsächlich bewirkte Zer- setzung in Zellsubstanz gebildeter Eiw^eissmoleküle.