Uber angeborene Erkrankungen des Central-Nervensystems / von G. Anton.

Date:
1890
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Credit: Uber angeborene Erkrankungen des Central-Nervensystems / von G. Anton. Source: Wellcome Collection.

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    anzufühlenden Zapfen ersetzt war, der, nach unten zu sich vei-jüngend, scharf vom Olfactoriusgebiete abgefurcht war. In letzteres ging die Insel in continuG über, welche durch Offenbleiben der Sylvischen Grube als ein 9 mm breites Feld freilag, in dem durch drei seichte, senkrecht parallele Furchen die Inselwindungen andeutungsweise markirt erschienen. Auch der verkümmerte Scheitelantheil Avar völlig platt, von derber, schwieliger Consistenz. Dort, wo das Gebiet des Hinterhauptlappens beginnt, war eine seichte, unregelmässige Furchung und Kleinfelderung der Hirnoberfläche zu verzeichnen, für die der Name Mikrogyrie besteht. Das ganze obere Gebiet des Stirn-, Scheitel- und Hinterhauptlappens bis zu einer scharfen am Schläfelappen verlaufenden horizontalen Grenzfurche hob sich durch eine merklich lichtere Färbung ab. Die weichen Hirnhäute darüber waren bis auf einige Stellen abziehbar. Der Schläfelappen dagegen war gut entwickelt, stark gewölbt, viel massiger als die übrigen Gebiete der Convexität. Drei kurze, der hinteren Begrenzung der Sylvischen Grube parallel gehende Furchen könnten als Andeutungen der typischen ersten, zweiten und dritten Schläfefurchen auf- gefasst werden. Die Verfolgung der dritten derselben führte uns auf die Basis, wo- selbst sie den unverhältnissmässig grossen und vorgewölbten Uncus der AmmonsWindung vom übrigen Schläfelappen scharf abgrenzte (Fig. II). Knapp hinter dem Uncus, senkrecht zu ihm gestellt, verlief die dünne, stark gebogene Fascia dentata, in einem kleinen, gracilen Strange sich auf den Balken fortsetzend. Die dahinter befindliche mediale Fläche des Hinterhauptantheils war grösstentheils mikrogyrisch gezeichnet. Es gab daselbst zwei nach vorne confluirende tiefere Furchen, die ein schmales Dreieck zwischen sich fassen und wohl als Fissura calcarina und Par. occipitalis zu deuten sind. Nach vorne zu war der Uncus durch eine tiefe Grube vom Olfactorius und dessen Fortsetzung abgegrenzt. Der Nervus olfactorius erschien relativ und absolut sehr gut ent- wickelt, an seiner Ursprungsstelle 45mm breit; er ging mit dem grössten Antheile nach aussen über in ein 9 mm breites, scharf abgesetztes Rinden-. feld, welches nach oben mit der Inselwindung ein Continuum darstellte; medialwärts zog vom Olfactorius senkrecht ein dünner Strang von grauer Substanz, nur verfolgbar bis zum Niveau des Balkens, die innere Wurzel des Nervus olfactorius. Der Balken selbst war ein kurzer (16mm langer), dicker Strang, der am medianen Längsschnitte keulenförmig nach hinten schnell sich verjüngte, nach den Hemisphären zu rasch dünner wurde; mit der von der Fascia dentata herantretenden schmalen Fimbria und dem Fornixschenkel war er innig verwachsen, so dass beide Stränge nirgends zu isoliren waren.