Volume 2

Jahresbericht über die Fortschritte der Diagnostik im Jahre 1899 / von E. Schill.

Date:
1900
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Credit: Jahresbericht über die Fortschritte der Diagnostik im Jahre 1899 / von E. Schill. Source: Wellcome Collection.

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    Grunde gehen: Urinzwang, heftige Schmerzen, Pyelo- nephritis, Tod durch Sepsis. Bei bösartigen Geschwülsten treten die Schmerzen weit früher auf. Die in 80—90 °/0 aller Fälle vorhandene Blutung allein vermag die Diagnose noch nicht zu sichern, da sie auch bei Nierentumoren, der sog. essentiellen Nierenblutung und Blasenhämorrhoiden (selten) beobachtet wird. Die Kysto- skopie muss hier Sicherheit schaffen. Vereins-Beil. Nr. 8 der D. m. W. p. 50. Bei 66 Proc. der von ihm untersuchten gesunden Menschen fand Prof. F. Mü 11 er (Marburg) in der Regio iliaca und hypogastrica von der Symphyse und dem Poupartschen Bande verschieden weit nach oben sich er- streckende Dämpfungen, deren Ursache (nach Leichen- Untersuchungen) leere Darmabschnitte bilden. Um nicht fälschlicher Weise Ergüsse zu diagnosticiren, muss man diese Thatsache kennen. Die Blasendämpfung liegt meist nicht genau in der Mittellinie, sondern hat nach rechts eine um 1—3 cm stärkere Ausdehnung, wohl in Folge Verdrängung durch das Rectum. Bei Cystitis bleibt die Blasendämpfung auch nach der Urinentleerung bisweilen noch percutirbar, an- scheinend in Folge ungenügender Contraction der entzünd- lich infiltrirten Blasenwände. — Eine erhebliche diagnostische Bedeutung gesteht M. der Blasenpercussion nicht zu. Berl. kl. W. p. 178. Gelegentlich der Vorstellung einer erst 3/i J. nach einer Gonorrhoe-Infection auftretenden Cystitis haemorrha- gica erörterte R. Kuttner die Differentialdiagnose gegen- über der Blutbeimischung bei Vergiftungen der acuten Urethitis posterior (tritt hier nur im ganz frischen Stadium und zum Schluss der Harnentleerung auf), der primären und secundären Tuberculose der Niere und Blase sowie gegenüber Stein- und Tumor-Bildung der genannten Or- gane, der Hämaturie in Folge Distomum haematobium in den Venen der Blase, der renalen Haemophilie (Senator) und endlich dem Aneurysma der Art. renalis. Hämaturie lässt sich auch bei sorgsamer Würdigung aller klinischen Momente ohne kystoscopische Untersuchung kaum sicher diagnostisiren. B. d. W. p. 195. Auf Grund eines Falles von Entleerung von Echi- nococcen aus der Harnblase und 18 aus der Literatur