Klinische Analyse der Motilitätsstörungen des Auges : für Aerzte und Studirende / von Alfred Graefe.

  • Graefe, Alfred, 1830-1899.
Date:
1858
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Credit: Klinische Analyse der Motilitätsstörungen des Auges : für Aerzte und Studirende / von Alfred Graefe. Source: Wellcome Collection.

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    geforderten Stellung eines grössern Willensimpulses als unter normalen Verhältnissen. Den Gesetzen der Asso- ciation gemäss wirkt nun aber diess vermehrte Innerva- tionsquantum auch auf den normal innervirten R. inter- nus des rechten Auges und die Folge davon ist, dass der Bewegungsbogen der letztern Wirkung ein viel grö- sserer wird, als der der erstem, dass mithin das ge- sunde Auge unter der verdeckenden Hand in einen excessiven Grad von Strabismus convergens verfällt, während das kranke das fixirende ist. Hat es, wie es sehr oft der Fall ist, der Kranke in der Gewalt, bald mit dem einen oder dem andern Auge zu fixiren, so müssen demgemäss bei gemeinschaftlichem Sehacte die Lateraldistancen der Doppelbilder auch viel grösser sein, wenn er die Sehaxe des leidenden Auges auf das Object einstellt, als wenn er die des gesunden darauf richtet. Wir werden bei einer andern Gelegenheit diese Verhält- nisse weiter verfolgen und sehen, dass die Differenzial- diagnose von einfach concomitirendem und paralytischem Schielen einzig und allein in ihnen ihre Basis hat. Ein andres in dem vorliegenden Falle deutlich aus- gesprochenes und bei Augenmuskelparalysen nie fehlen- des Symptom ist die irrige Projection des Ge- sichtsfeldes. Forderte man unsern Kranken auf, bei verdecktem rechten Auge auf ein mehr in der linken Hälfte des Visirfeldes befindliches Object schnell mit dem Finger loszustossen, so traf er es nie, sondern stiess constant nach aussen von demselben vorüber. Es beruht diese Erscheinung auf einen Widerspruch zwischen der angestrebten und der verwirklichten abor- tiven Contraction des paretischen Muskels. Man taxirt die Stellung eines Objects im Räume nach dem Contrac- tionsgrade des Muskels, welcher die Sehaxe in die zm Fixation desselben nöthige Lage bringt und diesen selbst sind wir gewöhnt nach dem Willensimpulse zu messen,