Ueber die Complication des Morbus Basedowii mit der Tabes dorsalis : inaugural-dissertation welche zur Erlangung der Doctorwürde in der Medicin und Chirurgie mit Zustimmung der Medicinischen Facultät der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin / der Verfasser Leonidas Timotheeff.

  • Timotheeff, Leonidas.
Date:
[1893]
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Credit: Ueber die Complication des Morbus Basedowii mit der Tabes dorsalis : inaugural-dissertation welche zur Erlangung der Doctorwürde in der Medicin und Chirurgie mit Zustimmung der Medicinischen Facultät der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin / der Verfasser Leonidas Timotheeff. Source: Wellcome Collection.

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    Pfeifen deutlich za Tage tritt; dagegen ist der obere Ast des Facialis frei: Stirnrunzeln und Augen verschluss können mit genügender Kraft und beiderseits gleich- massig erzeugt werden. Störungen der Gaumenmuscu- latur, der Geschmacksempfindung, Speichelsecretion und des Gehörs sind nicht vorhanden. Ausserdem scheint der rechte Hypoglossus noch an der Parese betheiltigt zu sein, denn die Spitze der her- ausgestreckten Zunge weicht nach rechts ab. Störungen des Kauens, Schluckens und der Sprache sind nicht nachzuweisen. Die Muskeln der Extremitäten sind schlaff, in ihrem Volumen reducirt und ihre motorische Kraft ist stark herabgesetzt. Die Kranke klagt immer über Kraftlosig- keit in den Armen und besonder in den Beinen: sie kann nicht mehr schwere Arbeit ausführen; beim Gehen ermüdet sie leicht, und nur mit Mühe kann sie noch auf einen Stuhl steigen. Deutliche Lähmungen sind ausser dieser allgemeinen Schwäche nicht vorhanden, wohl aber Ataxie, welche sich ebenso auf die unteren wie auf die oberen Extre- mitäten erstreckt. Feinere Verrichtungen kann die Kranke schon nicht mehr ausführen; das Schreiben geht nur mühsam, mit undeutlichen, unregelmässigen Strichen vorwärts; das Aufeinanderbringen der Spitzen der Zeige- finger geschieht ungeschickt mit Ruckbewegungen u. s. w. Der Gang ist deutlich atactisch, das Romberg'sche Sym- ptom ist in typischer Form ausgesprochen. Die Sensibilität ist im Allgemeinen am Rumpfe und an den Extremitäten etwas verringert, dagegen ist im Gebiete des Trigeminus Hyperästhesie vorhanden: an der Austrittstelle des Supratrochlearis ist ein schmerz- hafter Punkt nachzuweisen und das ganze Gebiet des Xervus supraorbitalis ist hyperästhetisch. Ferner klagt die Patientin, wie schon erwähnt, über Schmerzen in den Armen und Beinen, die links etw^as stärker sind als rechts. Kribbeln und Taubsein in den Armen treten besonders nach der Arbeit auf. Auch Gürtelgefühl ist in typischer Form ausgeprägt. Patellarreflex und sämmtliche andere Sehnenreflexe fehlen vollständig: die Hautreflexe sind kaum geschwächt. Blasenstörungen waren in stärkerem Grade früher vor-