Die Begutachtung der Erbwerbsfähigkeit nach Unfallverletzungen des Sehorgans / L. Leplat.

  • Amman, E.
Date:
1900
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Credit: Die Begutachtung der Erbwerbsfähigkeit nach Unfallverletzungen des Sehorgans / L. Leplat. Source: Wellcome Collection.

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    einander. Die streng mathematische Formulierung stellt freilich eine gewisse Selbstüberschätzung des in ihr enthaltenen Wertes dar ; — alle derartigen Formeln machen den Eindruck des Prahlerischen; sie glänzen mit dem Schein des Sichern, Gewissen; in Wirklichkeit sind sie doch nur der Ausdruck einer subjektiven Schätzung, die. auch wenn sie richtig ist für manche Fälle, sich doch nicht ver- allgemeinern lässt, wie sie sich auf diese Weise den Anschein gibt. Die M a g n u s'sche Formel ergiebt eine Erwerbsbeschränkung von 18—31 /o und umfasst die Beschädigung des peripheren und stereoskopischen Sehens und die der Konkurrenzfähigkeit. Es bewegt sich also, die Schätzung der Erwerbsbeschädigung des Einäugigen von 18 resp. 31—50 /o. Dieser Unsicherheit gegen- über müssen die Bestrebungen begrüsst werden, die dahin zielten, auf praktischem Wege die Erwerbsbeschädigung des Einäugigen zu bestimmen, nämlich durch Aufnahme einer Lohnstatistik. Der erste Schritt zu einer solchen wurde gethan von der IV. Sektion der Knappschaftsberufsgenossenschaft (Halle a. S.) im Jahre 1887. Diese stellte fest, dass von 171 Einäugigen 154 = 90^/0 denselben Lohn wie die andern Arbeiter derselben Beschäftigung verdienen; nur 17, = 10''/(), verdienen 5—20^/o weniger. Diese Statistik wurde vom deutschen Reichsversicherungsamt in einer Rekursentscheidung vom 26. Januar 1891 wegen Mangel an Vollständigkeit nicht anerkannt. Daraufhin wurde eine neue Statistik von derselben Berufs- genossenschaft aufgenommen. Das 1894 veröffentlichte Resultat ist folgendes: III Einäugige 65 = 60°/o verdienen denselben Lohn wie vor der Ver- letzung 62 bei derselben Beschäftigung, 3 bei anderer Beschäftigung, die aber mit demselben Lohn bezahlt wird. Beschäftigung der 65: Häuer, Steinbrecher, Schmiede, Zimmerleute, Maurer etc. 42 = 40 /o verdienen weniger und zwar 10 Mann 25—33^3^/0 weniger, 32 „ 6—20 o/o Die 42^ Mann = 16o/o durchschnittlich weniger. Auf alle 107 Mann berechnet, macht dies eine durchschnittliche Lohn- verminderung von 6,280/o. Der Statistiker betont, dass er den Eindruck empfangen habe, dass alle Verletzten mit über 20 /o Einbusse wohl mehr verdienen könnten, wenn sie nicht die leichtere, weniger bezahlte Arbeit und A m m a n n , Sehorgan.