Ueber die Contagiosität der Eingeweidewürmer nach Versuchen, und über das physiologische und pathologische Leben der mikroskopischen Zellen nach empirischen Thatsachen : zwei medicinisch-physiologische Abhandlungen / von Ph. Fr. Herm. Klencke.

Date:
1844
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ueber die Contagiosität der Eingeweidewürmer nach Versuchen, und über das physiologische und pathologische Leben der mikroskopischen Zellen nach empirischen Thatsachen : zwei medicinisch-physiologische Abhandlungen / von Ph. Fr. Herm. Klencke. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Royal College of Physicians of Edinburgh. The original may be consulted at the Royal College of Physicians of Edinburgh.

    427/438 (page 417)
    I Empfindung im Bewusstsein und mit ihr das Wollen und damit I dieses im Bereiche des organisclien Lebens auch räumlich be- i stimmt werde, formte sich das Fasersystem der Nerven und seine sogenannte, auf isolirter Leitung beruhende Mechanik. — Durch I diese Fasern geben alle individuellen Zellen der Lebensidee Kunde I von sich, oft der höheren Lebensidee, bewusst werdend, oft nur I dunkel anregend, durch jene Fasern erlialten alle individuellen i Zellen Kunde von der Lebensidee, gewissermaassen organische I Antw'ort, bald bewusst, bald unbewusst der Lebensidee entflies- ‘ send und dieses Spiel der Innervation ist das wahre, einzige PrU- . dicat des Thierlebens. — Die Pflanze hat keine Innerlichkeit, I sie bedarf des Nervensystems nicht; ihre Seele ist der gemein- I same Ausdruck ihres Aggregatzellenlebens, ihrer Species. — » Es ist ein lockeres Band, w elches die Zellen zeitw eise ver- ( knüpft, die getrennte Zelle ist wieder Ganzes für sich und gilt 1 wieder für eine neue Pflanze. Nur in einem Momente concen- i trirt sich in höheren Pflanzen das Leben zeitw'eise, nämlich im t Samenkorn, aber dieses ist nicht wahre, beherrschende Iiiner- ! lichkeit, denn die Pflanze kann auch durch Theilung fortgepflanzt werden. — So viel über das Allgemeine; nun noch einige Rückblicke : auf die in dieser Abhandlung gewonnenen Resultate. Die erste und wichtigste Thatsache ist die Existenz der Zelle ' selbst; sie wurde, unter Beseitigung dagegen erhobener Ein- würfe als Object bewiesen (l. Abschnitt) und alsdann in ihren 1 individuellen Lebensäusserungen verfolgt (2. Abschnitt). Hierbei I musste die Pflanzenzelle als Vorbild für fernere Betrachtungen dienen; dieselbe liegt unserer sinnlichen Wahrnehmung am I freiesten vor und mit der Kenntniss, w^elche wir hier sammelten, j vermochten wir uns bei Erforschung der Thierzelle besser zu orieiitiren. Wir erhielten aber bei diesen Untersuchungen das wichtige Resultat, dass die Zelle, als Mikro-Individualität zu allen denjenigen Lebensäusserungen fähig sei, w^elche w'ir im - Grossen, an der Makro-Individualität bereits kannten, und dass die einfache Zelle eben ihrer Lebensfähigkeiten wegen das Prä- dicat eines Organismus vindicire. — Da aber im Thiere die sogenannten Gewebe oft mehr oder weniger die Zellenform verwischt haben oder undeutlich reprä- sentiren , so w ar es durchaus erforderlich , in kurzen Umrissen, 27