Allgemeine Physiologie der Muskeln und Nerven.

  • Rosenthal, I. (Isidor), 1836-1915.
Date:
1899
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Credit: Allgemeine Physiologie der Muskeln und Nerven. Source: Wellcome Collection.

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    bestehe aus einem Bündel feiner Stäbe oder Drähte, welche Lrlatt nebeneinander liegen. Wählen wir /.. B. zum Versuch einen Stahlstab von genau einem Quadratcenti- meter Querschnitt, so können wir ans vorstellen, dieser bestehe aus LOO nebeneinander liegenden gleichlangen Stäben, deren jeder einen Quadratmillimeter Querschnitt hat. Hängen wir also an einen derartigen Stal> ein Gewicht von 1 kg = 1000 Lr. so würde gleichsam jeder der 100 dünnen Stäbe nur 10 g zu tragen haben. Ver- gleichen wir damit die Dehnung eine- andern Stahlstabes, welcher gleiche Länge, aber doppelten Querschnitt hat, so können wir uns diesen zweiten Stab aus 200 der- artigen leinen Stäben zusammengesetzt denken, deren jeder einen Millimeter Querschnitt hat. E- vertheilt sich also die Last jetzt auf 2<><> derartige Stabe, und jeder derselben hat nur ö gr zu tragen. Es wird dadurch er- klärlich, warum ein doppelt so dicker Stab unter der- selben Belastung nur halb so stark gedehnt wird. Dass die Dehnung der Länge de- gedehnten Stabe- proportional i-t. kann man sich folgendermaassen klar machen. Jeder Körper besteht nach der Anschauung der jetzigen Phy- siker ans einer Anzahl kleiner Molekeln* oder Theil- chen, welche durch anziehende und abstossende Kräfte in bestimmten Entfernungen voneinander gehalten werden. Wird ein solcher Stab an seinem obern Ende befestigt, und an seinem untern Ende mit einem Gewichte belastet, -o wird die Entfernung der einzelnen Molekeln voneinander um eine geringe Grösse vermehrt. Die Summe aller dieser kleinen Entfernungszunahmen i-t die gesammte Dehnung, die wir am untern Ende messen. Je länger ein Körper ist. desto mehr solcher kleiner Theilchen be- finden sich in seiner ganzen Länge hintereinander, desto bedeutender muss also auch die gesammte Dehnung unter sonst gleichen Umständen -ein. Aus diesen Betrachtungen ergibt sich also für die Molekel, d. h. molecula (lateinisch) — kleine Masse.