Systematisches Lehrbuch der Balneotherapie : mit Einschluss der Balneotherapie und Klimatotherapie der Lungenschwindsucht von L. Rhoden / von Julius Braun.

  • Braun, Julius, 1821-1878.
Date:
1873
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Systematisches Lehrbuch der Balneotherapie : mit Einschluss der Balneotherapie und Klimatotherapie der Lungenschwindsucht von L. Rhoden / von Julius Braun. Source: Wellcome Collection.

    128/732 (page 114)
    8. Die Schwere des Wassers. Schwere des Diese Eigenschaft kommt nur der Vollständigkeit wegen und in sofern in Betracht, als aus ihrer unmittelbaren Wirkung das Gefühl der Beengung der Muskelbewegung und der Respi- ration zu erklären ist, welches beim Beginn eines Bades sich constant kundgibt. Nach verschiedenen Berechnungen betragt der Druck des Wassers auf den in einer Wanne badenden Kor- per V20 bis V16 des Druckes, welchen die Luftsäule auf ihn aus- übt: rechnet man nun den Luftdi'uck auf den Quadratzoll der Oberfläche zu 16 Pfund, so beträgt also das Plus des Wassei-- drucks ^5 bis 1 Pfund auf jeden QuadratzoU und 1680 bis 2100 Pfund auf den ganzen Körper eines erwachsenen Menschen mitt- lerer Grösse Wie es zu erklären, dass thierische Theile, die von einer Belastung durch einen festen Körper in ihi-er Ausdeh- nung und Bewegung wesentHch gehindert werden, doch einen unverhältaissmässig grössern Druck seitens eines flüssigen Kor- pers ertragen, darauf ist uns bisher die Physik und die Physio- logie die Antwort schuldig geblieben. Der allseitig und gleich- mässig vertheilte Druck flüssiger Körper erklärt die Sache mcht denn ob allseitig oder nicht, Druck bleibt immer Dru^k^^^^d verlangt seine mechanische Folge; und wenn man m Betreff des Luftdnicks auf den gleichmässigen Druck der Oberflache von Innen nach Aussen hinweist, so ist dies, so allgemem diese Ei- Idärung auch angenommen ist, doch eigentlich schwer begreifhch da nm- die Brusthöhle mit ihrem obern Anhange der Luft- und Nasenröhre und die Paukenhöhle mit einer Luftmasse angefüllt sind, deren geringfügiges Volum gegen den Gesammtdruck der äusseren Atmosphäre kaum in Betracht kommen kann. Wie dem auch sei gleich den bedeutenden Schwankungen im Luftdruck, hat auch die Schwere des Badewassers nur eine weiiig merk- liche unmittelbare Wirkung, welche bisher noch mcht 11 d 1 allgemeinen Volumverminderung, cylindrisch B^^'^'^^- '^f - massen nachgewiesen ist, sondern nur in dem ^^eftihl der Be- engung des Athems, ein Gefühl, welches bei den meisten Men- Jchen nach Secunden oder Minuten vorübergeht. Diese Dyspno sTübrigens nicht immer die Folge des Druckes sondern se^ oft die Wirkung der Kälte. Was sonst der Wasserdruck dei Wirkung des Bades hinzufügt, das bezieht sich aut die Haut und die dTrunter liegenden, einer äussern Mechamk zuganghchen