Lehrbuch der speziellen pathologischen Anatomie.

  • Kaufmann, Eduard, 1860-1931.
Date:
1911
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Credit: Lehrbuch der speziellen pathologischen Anatomie. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University.

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    verteilte und selu- oft noch größere glatte Partien übrig lassende, seichte, grubige Einsenkungen und flache Höcker und grobe Granula aus, und die anfangs ver- größerte Niere verkleinert sich allmählich, was vor allem die Rinde (aber oft sehr ungleichmäßig) betrifft, verhärtet sich und \vii-d zur sehindären Schnimpf- niere. Ist sie erheblich verkleinert, so setzt das immer eine mehrjährige Dauer der Nephritis voraus. (Bei Kindern kann selbst dann infolge ausgiebiger Rege- neration die Niere noch vergrößert sein.) Im allgemeinen ist Ausgang in Schrump- fung bei der großen weißen Niere nicht so sehr häufig, denn die Erki-ankung ist meist von vornherein zu intensiv und verläuft in der Regel zu rasch unter allgemeinem Hj-drops oder durch Urämie tödlich. Zu ihrer maki-oskopischen Charakteristik tragen vor allem gelbweiße Sprenkel bei, die lipoiden Massen in Epithelien und besonders auch im Zmschengewebe entsprechen. — Dagegen muß noch einmal besonders hervorgehoben werden, daß auch die große weiße Mere, wenn sie selbst vollkommen glatt ist, bei einiger Dauer des Prozesses mikroskopisch immer schon hochgradige, dem Untergange des Parenchyms folgende atrophisch-indurative Veränderungen zeigt. — Die große rote Niere geht viel eher in Schrumpfung über, und die aus ihr hervorgehende sehindäre Schrumpfniere, die man granulierte bunte oder gefledde Niere (rot und gelb) nennen kann, gleicht malvroskopisch etwas der gleich zu besprechenden sog. genuinen Schrumpfniere, ist aber nie so gleichmäßig feinkörnig an der Ober- fläche. Der Hauptunterschied der sekundären Schrumpfniere gegenüber der genuinen Schrum])fniere liegt aber miki'oskopisch in der Sklerose der kleinen iVi'terien bei letzterer. b) Chronische i n d u r a t i v e (interstitielle) Nephritis. [ I n d u r a t i V e S c h r u m ]) f n i e r e , genuine S c h r u m p f n i e r e u s w. *) ] Bei dieser mitunter aus einer akuten Nephritis (eventuell auch einer solchen, die durch produktive Glomerulitis ausgezeichnet ist) unmittelbar hervor- gehenden, meist jedoch diu'ch schleichende Ent\ncklung und langsamen, jahre- langen Verlauf ausgezeichneten Nierenentzündung bestehen die wesentlichen anatomischen Veränderungen in dem Auftreten von circumscripten Erkran- kungsherden, innerhalb welcher es in chronischer Weise zu einer Verödung von Glomeruli, Atrophie und zuweUen nur unbedeutenden degenerativen Ver- änderungen des Epithels der Harnkanälchen kommt, wälirend das binde- gewebige Stroma in diesen Herden durch Wucherung eine Verbreiterung erfährt, wobei es zugleich eine mehr oder weniger starke Rundzelleninfiltration zeigt. Das vermehrte Bindegewebe neigt zu narbiger Schrumpfung. Es spielt sich hier ein sehr schleichender, nie unter heftigen Erscheinungen auftretender Prozeß ab. der stets nur Schritt für Sclu'itt fortkriecht und exquisit herdweise auftritt. Die infolge des chi'ouischen Verlaufs des Leidens in großem Umfang ausgebildete Vermehrung des Bindegewebes, welche schließlich zur Bildung *) Andere Namen dafür sind: Granularatroplne, granulierte Xiere, Nierencirrliose, -slderose, -atrophie, III. Stadium des Morbus Brightii, rote Schrumpfniere u. a.