Die psychopathischen Minderwertigkeiten.

  • Koch, J. L. A. (Julius Ludwig August), 1841-
Date:
1891-[93]
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Credit: Die psychopathischen Minderwertigkeiten. Source: Wellcome Collection.

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    {vreunben ftetyr, fo lefynt er aud) — unbefdjabet ber .§öflid)fcit — entfd)ieben biejcnigen ab, bie er nicfjt achtet, llnb bei ber Gntfdnebenfyeit, mit ber er aditet linb oevadjtet, roirb er oftmals gu roenicj bem Mittleren gered)t. Drotj fetner großen geiftigen Begabung, tro§ ber $einl)eit feiner Beobachtung, trotj aller 5d)ärfe unb Selbftänbigfeit feineS Urteils-, tro£ feiner Sßrobufttüttät b,at er in roiffenfd)aftlid)en Dingen nid)t fo Diel geleiftet, als» er ju leiften berufen fd)ien, benn es> trat ifym ftet§ roieber ber Umftanb r/inberlid) in ben 3Beg, bafj er fid) Dielfad) nidjt einbringenb unb billig genug in bie Meinung anberer ju oerfenfen oerntag. llnb aud) i>a§ rourbe oftmals! jutu §inberni§, bafj er faft jebe roiffenfd)afttid)e 21rbeit in einer 28etfe oielfeitig unb um* faffenb %u geftalten beftrebt ift, roeldje Um über Vorarbeiten nid)t Iunau§= r'ommen (äfjt, bie j\roar an fid) roertDoll finb, aber bod) unfruchtbar bleiben muffen. $n ber äußeren S'üfyrung feines? Sebensl unb beffen feiner 2lnge= f)örigen roeief/t er gerne Dom hergebrachten ab. Ter Umftanb, bafj e§ X)tx- tömmlid) ift, etroa§ fo ober fo $u betreiben, roirb ilnn bei manchen Dingen faft allein fd)on gum Einlaß, baß er einen befonberen 2ßeg etufd)lägt. Üßie fd)on au§ bem bisher ©efagten Ijeroorgeljt, ift er eine fittlid) reine, oon 9täd)ftenliebe befeelte llcatur. Um fo überrafd)enber ift es>, roenn man g. B. in oereinjelten fällen bemerf'en rann, roie er, ber fonft fef)r gerne giebt, nun ptö{$lid) einmal bei einer Bagatelle ober bei einer ©elegenfyeit, roo man e§ gerabe oon ir)m am allerroenigfteu erroartet fyätte, fid) als! roirflid} geizig finben läfjt. Sd) fjabe in (Srfa^ruug gebracht, bafj äljnlidje 2Biberfprüd)e aud) in anberen fyergeljörigen Dingen bis>roeilen gu Dage treten. Unb etroasS yßiber- fprud)§ooHe£l im pfnd)ifd)en £eben bleibt überhaupt immer roieber biejenige ©r= fdjeinung oon Beladung, roetdje groar nid)t einer flüchtigen Beobachtung, aber benjenigen, roetd)e iljn näljer fennen, bei biefer fräftigen unb eblen 9catur am meiften in bie 3lugen fällt unb einigen tiefer blidenben ^reunben, fd)on efye fie in biefer £infid)t belehrt rourben, bie Vermutung nahegelegt l)at, bafj t§ fid) bei %. %. um ein nidjt gang unoerfel)rte§ 9?eroenteben fyanbetn möd)te. Darüber aber finb alle ©timmen einig, bie fotd)e§ ju beurteilen oermögen, bafj in feinem religiöfen £eben niemals! bie Spur oon etroa§ Ungefunbem §u Sage getreten fei. 3n religiöfen Dingen fdjeiut er aud) einigen Belasteten gum nüchternen unb befonnenen ^üfyrer geroorben gu fein. # Sali oon angeborener pfödjopatljifdjer Betaftung fyöljeren ©rabe§. kräftige }iatur. @. %, ©eleljrter, 46 & a. ©ein @ro§« oater Däterlid)erfeit§ fei in fjofyem, fein Vater in roeniger fyofyem ©rabe „eigentümlich geroefen (menfdjenfdjeu, jäb^ornig u. f. ro.). %ud) feine beiben Brüber roaren pfod)opatt)ifd) minberroertig. 3n ber gamilie ber SDcutter ßoe^, q?ft)d)opat^ifd)e 3Jitnbtriuerttgteiten. 5