Volume 1

J. von Mering's Lehrbuch der inneren Medizin / bearbeitet von G. v. Bergmann [and others] ; herausgegeben von L. Krehl.

  • Mering, J. von (Josef), 1849-1908.
Date:
1925
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Credit: J. von Mering's Lehrbuch der inneren Medizin / bearbeitet von G. v. Bergmann [and others] ; herausgegeben von L. Krehl. Source: Wellcome Collection.

    157/736 (page 141)
    Die von Griesinger in Ägypten alsbiliösesTyphoid bezeichnete Erkrankung ist dem Rückfallfieber nach unseren jetzigen Kenntnissen nicht mehr zuzurechnen. Es dürfte sympto¬ matisch und ätiologisch der WEiLschen Krankheit nahe¬ stehen. Auf die Kombination mitFleckfieber kommen wir dort zurück. Diagnose. Die Krank¬ heit ist in den bei uns vor¬ kommenden Fällen an dem Beginn mit Schüttelfrost, an dem Fieber, der starken Pulsbeschleunigung, dem Milztumor, der meist ge¬ ringen Beteiligung des Sen- soriums, eventuell an den plötzlich einsetzenden Rück¬ fällen gewöhnlich leicht zu erkennen. Die Diagnose wird durch den Nachweis der Spirochäten sicher. Sie sind besonders gut »*im hängenden Bluttropfen oder in einem wie bei Malaria hergestellten Präparat durch GiEMSA-Färbung erkennbar. Sind die Parasiten nicht nachweisbar, so macht ein Serumtropfen eines Re- currenskranken, der nicht unmittelbar vor dem Relaps steht, die lebhaft beweg¬ lichen Spirillen in, dem Blut¬ tropfen eines anderen Re- currenskranken bei Körper¬ wärme nach 1—11/2 Stun¬ den unbeweglich (Löwen¬ thal). Mit Unterleibs¬ typhus ist die Krankheit bei dem plötzlichen Ein¬ setzen des Fiebers, bei dem meist viel größeren Milztumor, dem Fehlen der Roseolen, bei den leichten nervösen Erscheinungen kaum zu ver¬ wechseln. Von einer krupösen Pneumonie mit vielleicht latenter Lokali- übermäßig geschwollenen Milz oder infolge einer von Infarkten oder Abszessen der Milz ausgehenden Peritonitis, seltener durch Kreislauf¬ störungen. Vielleicht spielen anatomische Veränderungen des Herzens dabei eine Rolle. Bekannt ist eine ganz enorme Verfettung des Herzmuskels. Fig.~45. Rückfallfieber.