Die Behandlung der Tuberculose mit Zimmtsäure.

  • Landerer, Albert Sigmund, 1854-1904.
Date:
1898
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Credit: Die Behandlung der Tuberculose mit Zimmtsäure. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University.

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    Strängen durchzogen. Es war kein Inhalt darin. Die Caverne der einen Seite hatte eine Höhe von etwa 15 cm, die der anderen von etwa 12 cm. Die mittleren Lungenpartien boten beiderseits annähernd die- selben Verhältnisse. Sie waren in einer Höhe von etwa drei Quer- finger eingenommen von einem Conglomerat käsiger Knoten, die z. Th. bis kleinapfelgross waren. Die Knoten traten etwas über die Schnittfläche hervor, waren hart, trocken, im Centrum nicht erweicht. Jeder einzelne Knoten zeigte sich umgeben von einer bindegewebigen Kapsel, die radiäre Bindegewebsstreifen gegen das Centrum des Herdes hinschickte. Die unteren Lungenpartien, beiderseits noch reichlich drei Querfinger frei von sichtbaren Tu- berkeleruptionen, aber Sitz von Hypostasen (Agonie-Erscheinung). Bronchialdrüsen schieferig, nicht verkäst. Allseitige pleuritische Verwachsungen.') Die Sectionen der schweren Fälle zeigen deutliche indurative Processe neben Emphysem (vgl. übrigens auch die bei den Kranken- geschichten mitgetheilten Sectionsbefunde). Von leichten ausge- heilten Fällen Sectionen zu machen, haben wir keine Gelegenheit gehabt. Sehr vorgeschrittene und acute Tuberculosen, die nur kürzere Zeit und nur mit kleineren Dosen injicirt sind, lassen makroskopisch kaum Spuren der stattgehabten Zimmtsäurebehandlung erkennen. Wir haben ähnliche Erfahrungen auch bei den ganz malignen Impftuberculosen der Kaninchen gemacht. Von den allerdings nur wenig zahlreichen Injectionen war auch mikroskopisch oft nur wenig zu sehen — spärliche Leukocyten am Rande, aber keine Ringbildung, kein Eindringen in die Herde. Ob der Kräftestand ein zu geringer, die Herde zu massenhaft und zu zahlreich — diese Frage sind wird zur Zeit nicht in der Lage zu beantworten. Die makroskopischen Befunde an den Lungen tuberculöser, mit Zimmtsäure behandelter Kaninchen sind übrigens einigermaassen verschieden, je nach dem zur Injection verwandten Stoffe. Am intensivsten waren die Erscheinungen bei der alten Perubal- samgummiemulsion. Hier hatte man um die tuberculösen Knoten her- um oft mehrere Millimeter breite, ohne scharfe Grenze in die Nach- 1) Derartige — nicht seltene — Sectionsbefunde stützen die Annahme, dass oft von den inficirten Lungenspitzen aus durch Aspiration des bacillenhaltigen Secrets successive die tieferen Lungenpartien inficirt werden, ebenso wie der Beginn als peri- bronchitisches Knötchen auf die Bronchialschleimhaut als den Locus infectionis hinweist.