Die Gehirnerweichung der Irren (Dementia paralytica) fur Aerzte und Studirende / bearbeitet von Theodor Simon.

  • Simon Theodor, 1841-1874.
Date:
1871
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Credit: Die Gehirnerweichung der Irren (Dementia paralytica) fur Aerzte und Studirende / bearbeitet von Theodor Simon. Source: Wellcome Collection.

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    Damit wird aber der Facialparalyse ihre Bedeutung nicht genommen, so wenig wie der Pupillen-Differenz. Das Vor- kommen beider beweist an und für sich Nichts, wird aber von höchster Bedeutung, wenn früher Gleichheit der Gesichtszüge wie derPupillencon- statirt war. Leider fehlt dies Kriterium dem Irren-Arzt fast stets. Vollständige Facialparalysen srhliessen sich fast stets an die apoplectiformen Anfälle an und gei.cn — meist überraschend schnell — vorüber. Sehr charakteristisch für Paralyse ist das Unbeständige, der Wechsel in den Erscheinungen. Heute ist die rechte, morgen die linke Seite die schlaffere, an einem Tage ist die Paralyse exquisit deutlich, am folgenden zweifelt man, ob sie überhaupt zugegen. Fehlt diese Unbeständigkeit, bleibt die Paralyse constant, so muss man an eine Heerd - Erkrankung — Apoplexie, Geschwulst, specifische Pachymeningitis u. a. denken. Insofern hat Neumann nicht Unrecht, wenn er alle Fälle mit halbseitigen Lähmungen, ja sogar mit blossem Ueber- wiegen der einen Seite bei doppelseitiger Parese, von der Paralyse (im engeren Sinne) ausschliesst. Ueber die Zuckungen beim Sprechen s. o. Von allen Muskeln, die der Facialis versorgt, soll zuerst der zygomaticus magnus ergriffen werden (Crichton Brown). Ebenfalls vom Facialis abhängig ist der Schiefstand der • uvula, den Linas bei Paralytikern hervorgehoben, den man jedoch noch häufiger als die Schlaffheit der einen Ge- sichtshälfte auch bei Geistesgesunden findet (nicht selten nach örtlichen Erkrankungen). Auch dieses Symptom erhält daher seinen Werth erst durch den Nachweis seines späteren Ein- tretens. Den Gegensatz zu den Lähmungen bilden die Convul- sionen im Gebiet des Facialis. Dieselben sind äusserst selten und fast ganz auf die apoplectischen Anfälle beschränkt; ich erinnere mich keines Falls, in welchem selbständiger Tic con- vulsif bestanden. Hier sei auch eines (meningitischen?) Symp- toms, des Zähneknirschens erwähnt, das man zuweilen im Endstadium beobachtet. 3) Die moto rischen Störungen der Extremitäten. Bedeu- tung der Facial- Pareseu. Facial- paralyse, ihr Wech- sel und Bedeu- tung. m. zygo- maticus. Schief- stand der Uvula. Zuckun- gen.