Die Gehirnerweichung der Irren (Dementia paralytica) fur Aerzte und Studirende / bearbeitet von Theodor Simon.

  • Simon Theodor, 1841-1874.
Date:
1871
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Credit: Die Gehirnerweichung der Irren (Dementia paralytica) fur Aerzte und Studirende / bearbeitet von Theodor Simon. Source: Wellcome Collection.

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    waren dadurch auf die durch die Section vollständig bestätigte Diagnose der Hirnsyphilis geleitet. — Ebenso ist selbstver- ständlich eine Prüfung der Schriftstücke und Schriftzüge der Kranken vor und nach der Erkrankung anzustellen. Hat der Gerichtsarzt durch seine Untersuchungen die Ueberzeugung gewonnen, dass der zu Untersuchende geistes- krank sei, resp. an Dementia paralytica leide, so werden sich die Antworten auf die vom Gericht gewöhnlich gestellten, auf die Handlungen des Angeklagten und die dabei vorhandene Wil- lensfreiheit sich beziehenden Eragen ganz von selbst ergeben. — Es ist traurig genug für den ärztlichen Stand, dass, wäh- rend bei den Gerichten das Urtheil eines jeden Handwerkers, der als Sachverständiger vorgeladen ist, respectirt zu werden pflegt, die ärztlichen Gutachten über den Geisteszustand der Angeklagten häufig kaum zur Discussion gestellt werden, und jeder Laie sich in so schwierigen Fragen für gleich competent mit dem Arzt hält. Leugnen lässt es sich aber nicht, dass die Art, wie ärztlicherseits vielfach discutirt wird, viel dazu beigetragen hat, die ärztlichen Gutachten zu discreditiren. Wenn der Arzt in einem zweifelhaften Falle nicht alsbald zu einem Eesultate gelangen kann, so erkläre er das offen und ver- lange längere Beobachtungszeit. Ein verständig motivirter Antrag dieser Art kann vom Gerichtshof nicht ignorirt werden. X. Kapitel. Therapie. Wie aus der Prognose ersichtlich, steht es bis jetzt mit der Therapie der Paralyse äusserst traurig, und es ist dringend zu wünschen, dass trotz der grossen Entmuthigung, die in therapeutischer Beziehung bei den Irrenärzten Platz gegrif- fen hat, neue und umfassende Versuche gemacht werden. I Noch wichtiger aber ist es, dass die Aerzte, welchen die Therapie Kranken vor ihrer Transferirung in Irrenanstalten an vertraut ™ucE- werden, die drohende Gefahr erkennen und richtig behandeln. stadmm’