Galens Schrift 'Ueber die säfteverdünnende Diät' / uebersetzt und mit Einleitung und Sachregister versehen von W. Frieboes und F.W. Kobert.

  • Galen, of Pergamum, 129-approximately 200.
Date:
1903
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Credit: Galens Schrift 'Ueber die säfteverdünnende Diät' / uebersetzt und mit Einleitung und Sachregister versehen von W. Frieboes und F.W. Kobert. Source: Wellcome Collection.

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    Im § 8 ist die Bemerkung beachtenswerth, dass beim Aus- reifen das wirksame Princip sich concentriren kann, was ebenfalls seine Richtigkeit hat. Unter den von Galen in §§ 7 und 9 ange- führten Pflanzen nennen wir als Digestiva, welche noch heute mit Erfolg gebraucht werden bezw. werden könnten, Pyrethron (Ber- tram), Dost, Raukensenf, Polei, Pfefferkraut, Thymian, Kapern, Terebinthen (beide eingemacht), Petersilie, Rettig, Kohl und Mangold. § 10. Galen führt einige Pflanzen an, welche lediglich durch ihren Wassergehalt wirken, wie z. B. die Melone. § 11. Als kühlende Nahrungsmittel nennt er Aepfel, Birnen, Gurken; ganz richtig fügt er hinzu, dass von schwachen Kranken Aepfel und Birnen in gekochtem Zustande besser vertragen werden als roh. § 14 macht Galen darauf aufmerksam, dass Koriander, Dill und Fenchel ihre volle Wirkung erst entfalten, wenn sie ausge- wachsen sind. In der That wenden auch wir diese Pflanzen nur als reife Samen an; in dieser Form müssen sie aber als hervor- ragende Digestiva bezeichnet werden. § 19. Galen macht mit Recht darauf aufmerksam, dass eine Reihe von Pflanzen noch stärker verdauungsbefördernd wirken, als sie es an sich thun, wenn man sie in Form eines Salates her- richtet, d. h. mit Essighonig, Weinessig, Salz und Oel anmacht. § 20. Auch die Zubereitung der Pflanzen mit Senf bleibt nicht unerwähnt. In § 23 zählt Galen die spargelähnlichen Gewächse auf, die wir ebenfalls noch heute zur Beförderung des Stuhlganges ver- wenden können, nur mit dem Unterschied, dass ihm eine ganze Anzahl solcher zur Verfügung steht, während wir eigentlich nur eine Sorte Spargel kennen. Es ist vielleicht nicht uninteressant, dabei die Bemerkung einzuschieben, dass Plinius *) sogar noch eine weitere Spargelsorte nennt, nämlich den „Garten-Batis, welchen einige gallischen Spargel nennen“ und als offenbar ähnlich ver- wendbar die vermuthlich ganz jungen Triebe des Lupus salictarius d. h. unseres Hopfens, „welche aber eher eine Leckerei als Speise sind.“ §§ 23 und 24. Betreffs des in diesen beiden Paragraphen er- wähnten Holunders sei bemerkt, dass er von der russischen Volks- i) Hist. nat. XXI, 50.