Volume 1

Lehrbuch der Physiologie des Menschen / von C. Ludwig.

Date:
1858-1861
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Lehrbuch der Physiologie des Menschen / von C. Ludwig. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Royal College of Physicians of Edinburgh. The original may be consulted at the Royal College of Physicians of Edinburgh.

    180/636 (page 166)
    dio lirfahrung fcstgostcllt hat, dass os ganz willkiirlich ist zu schlicssen : ds seieil dio ontartoton lluckenmarkslhcilo dio Bahn iswischen Ncrvcnwurzeln und Him, so bin* die auf diesem Wogo gowonnenen Einsichten immerkin von grossem Werthe (Turkl a) Blosslegung des Riickemnarks, gleicligiltig ob dcr hartu Himhautsack geschlossen blieb oder erbffnet wurde, erzeugt beinl Saugethier eine sehr rasch vorilbergebende Abstumpfung der Eiuji pfindlichkeit and scbwacbt denZusammenhang zwiscben derWillkiih und den ihr unterthanigen Muskeln, was aus den unsicberen zitternden Bewegungen (z. B. der Gehwerkzeuge) des Thiers ge| scblossen wird. Diese Erscheinung verliert sich beim Offenbleibei des Kanals oft scbon nacb wenigen Minuten. b) Das Einscbneiden der hintern Strange ist zuweilen schmerzj baft, zuweilen scbmerzlos. Der Grand der verscbiedenen Erfabi-una kann darin gelegen sein, dass bei der Beriibrung der bintern Strangj zugleicb die hintera Nervenwurzeln getroffen werden. — Vollkommenj Zerstorung der Nerveni^bren in einem kurzern, etwa 1 bis 2 Wnbel bbhen umfassenden Stucke der hintern Strange lasst sicb an lebenden Menscben durcb gar kein Zeicben erkennen, insbesonder^j ist die Empfindung in keinen Tbeilen unterbalb der Zerstorung gd scliwiicbt oder erbbbt. Erstreckt sieb die Urnwandlung der Hiuterj strange auf mebr, etwa auf 10 bis 12 Wirbelbbhen, wobei zugleiel die sie durchsetzenden Wurzekbhren zerstbrt sind, so folgen ausgd breitete Gefiililslalirnungen und dem Willen geborchen die zugd hbrigen Muskeln nur noch unvollkonnnen. (Tiirk.) c) Durcbschneidung und krankbafte Zerstorung der Vorden strange ist bei Tbieren und Menscben ohne alien Einfluss auf Bewa gang oder Empfindung. d) Die Trennung des Seitenstranges ist immer scbrnerzbaftj nacb der Durcbschneidung vermindert sich die Empfindlichkeit ad der hinter und entgegensetzt dem Schnitt gelegenen Kbrperhalfta und steigert sich in der hinter und gleichseitig mit dem Schnid gelegenen Kbrperhalfte. Bleiben die Thiere nach der Verletzund langere Zeit am Leben, so gewinnt die unterempfindliche Seitt wieder an Empfindung, die iiberempfindliche aber verhert nich daran. Die Dauer dieser Versuche ist natiirlich durch die im Eiicken mark eintretende Entziindung beschrankt. Brown-Sequard, TiirW — Zugleich sind die unterhalb des Schnitts gleichseitig gelegened Muskeln dem Willenseinfluss etwas weniger geftigig, und dem An schein nach hat auch die Bewegung der entgegengesetzten Seitu an Leichtigkeit verloren; der Unterschied beider Seiten tritt nich