Anlin-Farbstoffe als Antiseptica und ihre Anwendung in der Praxis : Erste Mittheilung / von J. Stilling.

  • Stilling, J. (Jakob), 1842-1915.
Date:
1890
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Credit: Anlin-Farbstoffe als Antiseptica und ihre Anwendung in der Praxis : Erste Mittheilung / von J. Stilling. Source: Wellcome Collection.

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    färbt sich die Cornea sehr intensiv. Am anderen Tage ist von der Färbung nichts mehr zu bemerken. Streut man Methylviolett in Substanz in den Gonjunc- tivalsack, so färbt sich alles sehr tief, und hier und da schlägt sich die Substanz auf Gonjunctiva und auch Cornea mit metallischem Glänze nieder. In den nächsten Tagen stösst sich das Ephitel in grossen Schollen ab, die unter dem Miskroskop eine auffallend starke fettige Degeneration zeigen, fast ein Bild wie das bei Phosphorniere, dabei sind diese Schollen Avie der ganze Conjunctivalsack vollständig bacterienfrei. Die Erscheinungen der Färbung sind auf anderen Schleimhäuten ebenso. — Eine eigenthümliche Wirkung des Methylvioletts beim Menschen in vielen Fällen besteht in einer starken Er- weiterung der Pupille ohne jede Lähmung der Accomodation. Subcutan kann man bei Kaninchen und Meerschweinchen sehr grosse Mengen, bei Kaninchen 20 Cbcm. einer 1 pro Mille Lösung und mehr einspritzen, ohne dass es dem Thier irgend etwas schadet. Anders ist es bei Injectionen in die Peritonealhöhle. Allerdings werden auch hier relativ grosse Mengen, 10 Cbcm., ohne krankhafte Erscheinungen vertragen, spritzt man aber sehr grosse Mengen ein, so geht das Thier zu Grunde. Bei der Section findet man den gesammten Inhalt des Abdomen, Darm, Leber, Niere, intensiv blau gefärbt. Das Blut hat seine normale Farbe, und zeigt besonders die mikroskopische Untersuchung, dass innerhalb der ganz intensiv blau gefärbten Unterleibsorgane die Blutgefässe ganz normal geblieben sind. Ganz besonders schön tritt dieses merkwürdige Verhalten in der Niere liervor. Die gewundenen Harnkaniilchen der