Das chronische partielle herzaneurysma : Anatomie, Klinik, Diagnose.

  • Sternberg, Maximilian, 1863-
Date:
1914
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Credit: Das chronische partielle herzaneurysma : Anatomie, Klinik, Diagnose. Source: Wellcome Collection.

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    matische Prozesse, teils die Syphilis angeführt. Und doch hatte Yirchoiv selbst bereits 1854 die gelbe Erweichung des Gehirns, den senilen Brand der Extremitäten und „nach der Verstopfung der Kranzarterien des Herzens gleichfalls eine Art von gelber Erweichung“ als analoge Ernährungsstörungen zusammengestellt. Die grundlegende Bedeutung des Verschlusses der Koronararterien für die Entstehung der häufigsten Art des chronischen Herzaneurysmas wurde erst dann erkannt, als man die Ätiologie der Herzruptur genauer verfolgte. Unter dreierlei Rubriken, nämlich „Aneurysma“, „Herz- ruptur“ und „Angina pectoris“, waren die einschlägigen Beob- achtungen, Krankengeschichten und Sektionsbefunde eingereiht worden und es dauerte fast ein Jahrhundert, bis man erkannte, daß diese drei getrennten Reihen von Beobachtungen, die man in den Werken über pathologische Anatomie und über Herzkrankheiten an ganz ver- schiedenen Stellen ahhandelte und zum Teil noch heute abhandelt, in innigem Zusammenhänge stehen und nichts anderes als Erschei- nungen und Folgen eines und desselben Prozesses sind. Die eingangs angeführte Notiz von Portal verzeichnet schon das Zusammentreffen von Herzaneurysma, Herzruptur und Aortenskleroso (die Koronararterien sind nicht untersucht). Auch finden sich in den zahlreichen Fällen von spontaner Herzruptur, die die Autoren des achtzehnten Jahrhunderts beschreiben, bereits sehr häufig Angaben über vorhergegangene Angina pectoris, die richtig gedeutet und als Argument, daß es sich um organisch kranke Herzen gehandelt haben müsse, verwendet wmrden. Ferner finden sich schon in den ältesten Sektionsbefunden von Angina pectoris nicht nur die Sklerose der Koronararterien, sondern auch Herzschwielen und andere Verände- rungen des Herzmuskels erwähnt. Trotzdem ist, wie gesagt, die Erkenntnis von dem notwendigen Zusammenhänge aller dieser Vorgänge nur ganz allmählich gereift. Viel hat zur Verhinderung der richtigen Erkenntnis die Hartnäckigkeit bei- getragen, mit der einige hervorragenden Kliniker an der Auffassung der Angina pectoris als einer „Neuralgie“ festhielten, obwohl schon die ältesten Sektionsbefunde die Bedeutung der Erkrankung der Kranz- arterien klar gelegt und obwohl schon die ältesten Bearbeiter dieser Sektionsbefunde ausgeführt hatten, daß Schmerz und unangenehme Sensationen selbstverständlich durch Nerven vermittelt würden, daß aber bei genügend sorgfältiger Sektion eine einheitliche grobanatomische Ursache gefunden werde.