Das chronische partielle herzaneurysma : Anatomie, Klinik, Diagnose.

  • Sternberg, Maximilian, 1863-
Date:
1914
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Credit: Das chronische partielle herzaneurysma : Anatomie, Klinik, Diagnose. Source: Wellcome Collection.

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    I. Geschichte. Als die ältesten Beobachtungen von aneurysmatischer Ausdehnung eines Teiles der Herzwand werden die Fälle von Olaus JBorrich in Kopenhagen 1676 (Aneurysma des rechten Vorhofes), Pierre Dionis in Paris 1696 (Aneurysma des rechten Vorhofes) und von Dominik Guzmann Galeati 1757 (Aneurysma des linken Ventrikels) angeführt. Mehrere andere Angaben von Trafellmann, Puerarms, Th. Bonetus, Donglass, Giaconio Penada sind unsicher.*) Es werden gelegentlich noch einige ältere Fälle angeführt, die aber offensichtlich nur durch oberflächliches Lesen und kritikloses Abschreiben in die Literatur des partiellen Herzaneurysmas geraten sind, wie beispielsweise eine ganz unklare Beobachtung von Rollfink, die unter anderer Diagnose im Lehrbuche von Corvisart angeführt ist. Dagegen findet sich bei Portal, dem Hofanatomen Ludwigs XVI., ein bisher unbeachtet gebliebener Fall mit einem für das Jahr 1784 recht hohen Grade von Genauigkeit beschrieben: Eine 65jährige Frau, die längere Zeit herzleidend gewesen, starb plötzlich nach einem kalten Bade. Am linken Ventrikel ein acht Linien (= 1'8 cm) langer Riß, der auch die Papillarmuskeln betraf. „Besonders bemerkenswert ist, daß sich neben der zerrissenen Stelle eine kleine Grube in der Herzwand befand, die nur von einer sehr dünnen Membran verschlossen aber nicht zer- rissen war.“ Das Aortenostium verengt, die Klappen knorpelhart, gegen das Herz zu heruntergeschlagen. Die Wand des hnken Ventrikels sonst von nahezu normaler Beschaffenheit, linker Vorhof und rechter Ventrikel stark erweitert, ihre Wände sehr verdünnt. Man erkennt in dieser Beschreibung deutlich einen typischen Befund; Atherosklerose, Aorteninsuffizienz mit Verengung der Ostiums, chronisches Herzaneurysma, frische Ruptur der Wand neben dem Aneurysma. Einen ähnlichen Fall stellt unsere Figur 3 im II. Ab- schnitte auf Seite 20 dar. Zu den unzweifelhaften Beobachtungen gehören auch die viel zitierten Fälle von Johann Gottlieb Walter. Der erste Fall betraf ein Präparat, das ihm 1759 von seinem alten Lehrer, dem Königsberger Anatomen Chr. G. Büttner übersandt worden war und das Walter *) Diese Fälle sind in der Dissertation von Loehl zusammengestellt. 1*