Atlas und Grundriss der speziellen pathologischen Histologie / von Hermann Dürck.

  • Dürck, Hermann, 1869-1941.
Date:
1903
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Credit: Atlas und Grundriss der speziellen pathologischen Histologie / von Hermann Dürck. Source: Wellcome Collection.

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    335 und ausserdem manchmal knorpelige Einsprengungen, die auf persistierende Reste der Kiemenbogen zurückzuflihren sind. Die echten Teratome oder teratoiden Ge- schwülste haben ihren Sitz entweder in den Geschlechts- drüsen oder am hinteren oder vorderen Stammesende, wo sie als SacralgeschWülste bezw. teratoide Rachenpolypen zur Beobachtung kommen. Ihre histologische Zusammensetzung ist eine ungemein' com- plicierte und kann nur aus Absprengungen von drei- blätterigen Keimen in entsprechend frühen Embryonal- perioden erklärt werden. Die einfachsten Bildungen dieser Art kommen noch im Hoden vor, wo sie meistens aus jugendlichem Bindegewebe mit Einsprengung von Knorpel- inseln und epithelialen Verbänden und zwar teils Platten- epithel mit Hornbildung, teils Cylinclerepithel sich zu- sammensetzen. Eine beträchtlich weitere Differenzierung zeigen häufig schon die Teratome der Eierstöcke, indem die mesenchymatösen Anteile der Geschwulst hier oftmals zu wahren Skeletteilen ausdifferenziert sind. Neben Knorpeln finden sich Knochen, gelegentlich mit Gelenk- flächen, kieferartige Bildungen, oftmals Zähne mit Zahn- bein. Schmelzzellen, Schmelzpulpa und wohl entwickelter Zahnpapille, daneben epidermoidale Bildungen vom Cha- rakter derDermoidcyten mit Epidermis ausgekleidet und mit losgestossenen Plattenepithelien, Talgmassen, Haaren etc. gefüllt. Genau dieselbe histologische Zusammensetzung können die Teratome an den Stammesenden aufweisen. Die manchmal sehr umfangreichen Sacralgeschwülste lassen meistens teils cystische, teils solide Bezirke er- kennen. Sie werden von einem zellreichen, an vielen Stellen myxomatösen Bindewebe getragen, welches knor- pelige oder knöcherne Einsprengungen zeigt (Taf. 80, J.V Pig. i u. 2). Daneben finden sich Muskelfasern mit und ohne Querstreifung, Nerven, ausgedehnte Gewebsteile, welche als Centralnervensystemsubstanz mit wohl ent- wickelter Glia und Ganglienzellen anzusprechen sind. Die epithelialen Bildungen können alle Formen und Arten Dürck: Allgem. patholog. Histologie. 25 SO. 1 u. 2.