Weitere Versuche über künstliche Parthenogenese / vorläufige Mittheilung von Jacques Loeb, Martin Fischer und Hugh Neilson.

  • Loeb, Jacques, 1859-1924.
Date:
1901
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Credit: Weitere Versuche über künstliche Parthenogenese / vorläufige Mittheilung von Jacques Loeb, Martin Fischer und Hugh Neilson. Source: Wellcome Collection.

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    auf unbefruchtete Cliaetopteius-Eier haben (mit Ausnahme vielleicht von Wasserstoff-Ionen). Loeb und Neilson gelang es diesen Sommer, künstliche Parthenogenese bei einem Seestern (Asterias) mittelst specifischer Ionen hervorzurufen, nämlich Wasserstoff-Ionen. Setzt man zu 100 ccm Seewasser 3—5 com einer ^ unorganischen Säure zu, so entwickeln sich die unbefruchteten Seesteru-Eier zu Gastralae, wenn man sie einer solchen Lösung 3—20 Minuten aussetzt und dann in normales Seewasser zurückbringt. Weder durch Kalium- noch durch eines der übrigen von uns versuchten Ionen konnte eine derartige Wirkung hervorgebracht werden. Bei Versuchen mit Seesterii-Eiern sind ganz besondere Vorsichtsmaassregeln nöthig. A. Mathews hat nämlich gefunden, dass, wenn unbefruchtete Seesteru-Eier in einem bestimmten Stadium der Reife geschüttelt werden, sie sich zu Larven zu entwickeln im Stande sind. Es wurde in unseren Versuchen sorgfältigst darauf geachtet, dass bei der Handhabung der Eier und der Uebertragung derselben von einer Lösung in eine andere jede Erschütterung vermieden wurde. Jeder Versuch wurde von einem Controlversuch mit demselben Material begleitet, das mechanisch genau ebenso behandelt wurde wie die Säure-Eier. Während sich bei genügender Vorsicht im Controlmateriale kein Ei entwickelte, bildeten sich die Larven in den mit Säure behandelten Eiern in grosser Zahl. Bis zu 20''/o der Eier konnten im schwimmenden Zustand gefunden werden. Dass Wasserstoff-Ionen keinen derartigen Einfluss auf Seeigel-Eier haben, hat Loeb schon früher nachgewiesen. Loeb und Fischer haben diesen Sommer künstliche Partheno- genese bei einem anderen marinen Ringelwurm, nämlich Amphitrite, hervorgerufen. Bei Versuchen mit Amphitrite sind ähnliche Vor- sichtsmaassregeln erforderlich wie bei den Versuchen mit Eiern von Seesternen. Es gelang uns nämlich, unbefruchtete Amphitriteneier durch Uebertragen von einem Gefäss mit Seewasser in ein anderes zur Entwicklung zu bringen. Es scheint aber, dass das nur dann möglich ist, wenn die Eier eine Zeit lang in Seewasser gelegen haben, und auch dann kann man nicht mit Sicherheit auf Erfolg bei diesem Versuch rechnen. Dagegen ist es mit voller Sicherheit möglich, unter allen Umständen aus den unbefruchteten Amphitriteneiern schwimmende Larven zu züchten, wenn man dem Seewasser eine kleine, aber be- stimmte Menge Calcium zufügt. Kalium, das mit der grössten Sicher-