Die asiatische Cholera-Epidemie im Herzogthum Holstein in dem Jahre 1850 : nebst einem Rückblick auf ihr früheres Auftreten daselbst in den Jahren 1831, 1832 und 1848, nach den bei dem Schleswig-Holstein'schen Sanitäts-Collegio eingegangen ärztlichen Berichten dargestellt / von C.H. Pfaff.

  • Pfaff, C. H. (Christoph Heinrich), 1773-1852.
Date:
1851
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Credit: Die asiatische Cholera-Epidemie im Herzogthum Holstein in dem Jahre 1850 : nebst einem Rückblick auf ihr früheres Auftreten daselbst in den Jahren 1831, 1832 und 1848, nach den bei dem Schleswig-Holstein'schen Sanitäts-Collegio eingegangen ärztlichen Berichten dargestellt / von C.H. Pfaff. Source: Wellcome Collection.

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    Unter den 73 schwer Erkrankten waren 40 weibliche und 33 männliche, und unter den 25 Gestorbenen 14 weibliche und 11 männliche. Unter diesen waren 6 Kinder. Von den Resultaten, die der Hr. Dr. aus seinen Erfahrungen gezogen hat, mögen noch folgende als bemerkenswert]! hier ihren Platz finden: 1) Erbrechen, Durchfall, verminderte Temperatur, Anurie, rascher Collapsus waren die einzigen constanten Symptome. Cir- culationsstörungcn, starke Oppression, Cyanose fehlten oft, eben so Krämpfe, welche, wo sie erschienen, sich blos auf die Muskeln der unteren Extremitäten beschränkten. 2) Die Beschaffenheit der durch Erbrechen und Durchfall entleerten Flüssigkeiten, oh die- selben durch Gallenpigment gefärbt waren oder nicht, ob geruch- los oder foctid, ob braun oder weiss, war im Allgemeinen für die Prognose gleichgültig. Eben so die Quantität der Entleerun- gen. Es genasen Kranke nach sehr profusen Entleerungen; im Gegentheil starben aber fast alle, bei welchen Erbrechen und Durchfall nur 1 bis 2 Mal eingetreten, die übrigen Symptome aber in hohem Grade ausgebrochen waren. 3) Eine reichliche Urinsecrclion war immer ein günstiges Zeichen. 4) Bei älteren Frauen, wo die Menstruation schon längst aufgehört, kamen doch auch blutige Ausscheidungen nach Art der Menstruation vor. 5) Unverkennbar war eine gewisse Uebercinslimmung im Verlaufe der Krankheit, so dass der Ausgang bei den gleichzeitig vorkom- menden Fällen mehr durch unbekannte Einflüsse (nehmlich den Standpunkt der Epidemie), als durch klare und zu beherrschende Verhältnisse bestimmt war. Zu Anfang starben fast alle im ersten Stadio; später wurde oft das zweite Stadium (in der Reaction) erreicht; während noch später viele Kranke in das dritte Stadium (typhoideum) übergingen, und dann in demselben noch unterlagen. Wie zu Anfang der Epidemie kamen auch noch gegen das Ende derselben einige nachzüglerische Fälle von rasch auftretendem Col- lapsus und Tod vor. 6) In Rücksicht auf die Therapie bemerkt der Hr. Dr. With, dass, da einzelne Kranke auch ohne Anwendung