Die asiatische Cholera-Epidemie im Herzogthum Holstein in dem Jahre 1850 : nebst einem Rückblick auf ihr früheres Auftreten daselbst in den Jahren 1831, 1832 und 1848, nach den bei dem Schleswig-Holstein'schen Sanitäts-Collegio eingegangen ärztlichen Berichten dargestellt / von C.H. Pfaff.

  • Pfaff, C. H. (Christoph Heinrich), 1773-1852.
Date:
1851
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Credit: Die asiatische Cholera-Epidemie im Herzogthum Holstein in dem Jahre 1850 : nebst einem Rückblick auf ihr früheres Auftreten daselbst in den Jahren 1831, 1832 und 1848, nach den bei dem Schleswig-Holstein'schen Sanitäts-Collegio eingegangen ärztlichen Berichten dargestellt / von C.H. Pfaff. Source: Wellcome Collection.

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    Verheerung der Seuche ward die Stadl Wilster mit ihrer Umge- gegend. Es ist zu bemerken , dass diese Stadt in einer Marsch liegt und .vermittelst einer Aue durch die Elbe mit Hamburg in einem vielfachen Verkehr sieht. Vier Berichte der dortigen Aerzte liegen vor uns. Br. Tagg beobachtete den ersten Fall am 1. Juni. Vom 1. bis 10. Juni kamen in seine Behandlung 5, wovon 2 starben; 13 leichtere Fälle wurden mit Erfolg behandelt. Er be- merkt, dass wenn der Krankheit vorläufige Symptome einige Tage vorangingen, namentlich Diarrhoen, selbst mit Wadenkrämpfen, der Krankheit glücklich durch angemessene Mittel vorgebeugt wurde; wenn dieselbe aber plötzlich ergriff, war sie fast durchaus, selbst in 12 Stunden tödllich, wo in einigen Fällen soporöser Zustand eintrat, aus welchem die Kranken nicht erwachten. Vom 11. bis 18. Juni kamen ihm 8 neue Kranke vor, von welchen 6 starben. 12, bei welchen Vorläufer der Krankheit, wurden glücklich be- handelt. Später kamen ihm keine neuen Kranken vor. Eine grössere Anzahl von Kranken hatte der Lic. Kreuzbach zu behandeln. Der überhaupt erste Fall trat am 28. Mai 1832 ein, betraf einen Säufer, der an diesem Tage Morgens 11 Uhr befallen wurde und Abends 11 Uhr starb; demnächst wurden noch 10 bis zum 5. Juni befallen, von welchen 6 starben. Vom 4. bis 11. Juni weitere 21, von denen 14 starben, darunter 5 bis zum 10. Jahr, die übrigen jeden Alters bis zum 62. Jahr; ferner vom 11. bis 18. Juni noch 22, von denen 13 starben, darunter bis zum 8. Jahr 4, die übrigen bis zum 74. Jahr jeden Alters. Vom 18. bis 26. Juni noch 9, von denen sogar noch 7 gestorben waren. Im Ganzen: Erkrankt 65, genesen 24, gestorben 41. Männliche 37, weibliche 28, Kin- der 17. Von den Uebrigen meist Aeltere bis zum 89. Jahr. Lic. Koch hatle im Ganzen 33 zu behandeln, von denen 16 starben. Seine Kranken, besonders die als Opfer der Krank- heit fielen, zeigten alle charakteristischen Symptome der asiati- schen Cholera. Sinapismen in der Präcordien - Gegend fand er nützlich, dagegen das gerühmte Diosma Crenata ohne allen Er- folg. Endlich umfasst noch der Bericht des Lic. Grotli eine Zahl von 82 Kranken, von denen nur 22 gestorben sein sollen; aber bei der Unzuverlässigkeit dieses Arztes hatten eine grosse Zahl der als von der Cholera Befallenen gewiss nur an einer leichten Cholerine gelitten. Mit dem Ende des Juni hatte die Epidemie ihr