Cystöse Erweiterung eines Thränenröhrchens / von A. Frisch.

  • Fuchs, Ernst, 1851-1930.
Date:
[1879]
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Credit: Cystöse Erweiterung eines Thränenröhrchens / von A. Frisch. Source: Wellcome Collection.

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    ist normal. Bei Druck auf diese Geschwulst lässt sich langsam Flüssigkeit in die obere grosse Geschwulst hin- überdrücken, so dass letztere anschwillt und mehr gespannt wird, ebenso umgekehrt. Es besteht also eine feine Com- municationsöffnung zwischen Thränensack und oberem Köhrchen. Auf keine Weise gelingt es, durch Druck Flüs- sigkeit aus einem der Thränenpunkte oder in die Nase zu entleeren. Bei der am 14. September 1877 vorgenommenen Ope- ration wurde zuerst der cystöse Thränensack so vollständig als möglich excidirt. Dabei entleerte sich von oben her ein Theil des Inhalts der grossen Cyste, welcher eine dicke chocoladefarbene Flüssigkeit von honigartiger Con- sistenz darstellte. Darauf wurde die etwas collabirte Cyste herauspräparirt, wobei sowohl von der sehr verdünnten Haut als auch Bindehaut an der unteren Seite der Ge- schwulst etwas mit entfernt wurde, da sonst ein beträcht- licher Hautüberschuss zurückgeblieben wäre. Trotzdem war noch eine ziemlich grosse Tasche da, welche durch Annähen der Bindehaut an die Haut längs des Lidrandes geschlossen wurde. Die Heilung erfolgte durch Eiterung jedoch in so vollkommener Weise, dass mit Ausnahme einer kleinen Einziehung der Haut an der Stelle des ex- stirpirten Thränensacks keine Entstellung zurückblieb. Das frühor vorhandene Thrünentriuifelu bestand fort. Die in Müll er'scher Flüssigkeit gehärtete Cysten- wand hatte 1 bis 3 mm. Dicke. Dort, wo sie sammt der äusseren Bedeckung entfernt worden war, fand man bei der mikroskopischen Untersuchung, dass zunächst auf die Haut (resp. Schleimhaut) das subcutane (subconjunctivale) Zellgewebe folgte, welches an einzelnen Stellen sehr locker und gefässreich, an anderen wieder sehr dicht, wie skle- rosirt war. Diesem sass unmittelbar (ohne Intervention einer Membrana propria, wie man sie im normalen Zustande findet) ein geschichtetes Epithel von 0,068 bis 0,09 nun.