Erfahrungen über Cholecystektomie und cholecystenterostomie nach 286 Gallenstein-Laparotomien : Zugleich ein Beitrag zur normalen und pathologischen Anatomie der Gallenwege mit einem vollständigen Verzeichnis der literatur seit Langesbuch 1897 / von A. von Bardeleben.

  • Bardeleben, A. von.
Date:
1906
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Credit: Erfahrungen über Cholecystektomie und cholecystenterostomie nach 286 Gallenstein-Laparotomien : Zugleich ein Beitrag zur normalen und pathologischen Anatomie der Gallenwege mit einem vollständigen Verzeichnis der literatur seit Langesbuch 1897 / von A. von Bardeleben. Source: Wellcome Collection.

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    zum Cysticusstumpf. Die peritonealen Reste der Gallenl)lase werden von den Seiten dabei in das Leberbett gedrückt. In einzelnen Fällen habe ich auch mit der Ablösung der Gallenblase begonnen; um dann nicht fortdauernd die Gefäße fassen zu müssen, ist es bequemer, die Cystica und den Cysticus unten mit einem Pean zu fassen. Rezidive halte ich bei diesem Vorgehen für absolut ausgeschlossen. Für die Bauchnaht habe ich mit wenigen Ausnahmen, in welchen bedrohliche Symptome Eile geboten, die sogenannte Etagennaht gewählt. Peritoneale Catgutnaht, Muskelfasciencatgutnaht, Seiden- oder Zwirnhaut- naht, eventuell einige Setulae. Bei fetten Leuten Ideiner Gazedocht am unteren Ende der Naht, resp. seitwärts separat und 14—IStägige Bett- ruhe. Zur Erleichterung der Dai'mpassage Einlegung eines Darmrohres am zweiten Tage. Wenn nötig noch Rizinusöl am fünften Tage, bis da- hin Üüssige Diät. Erster Verbandwechsel nach acht bis neun Tagen zur Entfernung des Tampons, vielleicht auch einiger Fäden. Keine weitere Drainage! Am 14. Tage Entfernung der Fäden, Höllensteinbetupfung der Granulationsfläche, welche an der Stelle, wo der Docht lag, ent- standen ist. Zum ersten Verband wurde nur sterile Gaze mit Heftpflaster verwandt, die anderen Verbände ebenso, nur schwächer und kleiner. Alles, was nach allgemein chirurgischen Regeln selbstverständlich ist, übergehe ich. Daß wir abends vor der Opei-ation und morgens am Tage der Operation 8 — 10 Tropfen Tr. Strophant. geben, möchte ich noch er- wähnen, es ist zur Sicherheit für die Chloralchloroformnarkose, mit welcher wir bisher immer Glück hatten, nur zwei Fälle habe ich von allen 286 mit Infiltrationsanästhesie gemacht, es handelte sich um Chole- cystenterostomien, die ich nachher besprechen will. Von Rückenmarks- anästhesie habe ich hierbei noch keinen Gebrauch gemacht. Die Entlassung unserer Patienten erfolgt 3—4 Wochen nach der Operation, selten später, zur Vorsicht mit einer „passenden Leibbinde und der Weisung, noch Sauerkraut, Schwarzbrot (westfälisches, d. h. bei- nahe Pumpernickel) und „Bratkartoffel mit Salat, namentlich abends zu vermeiden. Da die Magendrüsen ebenso wie bei einer wegen gut- oder bösartigen Dilatatio ventriculi ausgeführten Gastroenterostomie, die ich zweimal gleichzeitig mit der Ektomie ausführte, noch angegrifi'en sind, ist es besser, hierbei auch in den ersten vier Wochen — aber nur so lange — nach der Entlassung noch etwas Vorsicht anzuraten, dann voll- zieht sich die Rekonvaleszenz ohne jede Störung. Die Antigallenstein- therapie tritt in ihr Recht: Naunyns Vorschrift: Reichliche gemischte Mahlzeit, als bestes Cholagogon!