Zur Lazarethfrage / Erwiderung von Prof. von Dumreicher an Prof. von Langenbeck.

  • Dumreicher von Oesterreicher, Johann, Freiherr von, 1815-1880.
Date:
1867
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Credit: Zur Lazarethfrage / Erwiderung von Prof. von Dumreicher an Prof. von Langenbeck. Source: Wellcome Collection.

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    iu einem anständigen Tone gehaltenen Aufsatz nicht der Sache ge- mäss und in objektiver Weise beantwortet habe. ... Gegenwärtig bin ich durch den Ton und die Form des Aul- tretens des Herrn v. Langenbeck gezwungen, die Schäden des La- zarethwesens, wie ich sie beobachten konnte, um der Wahrheit ge- recht zu werden, so wie zur Wahrung meiner Ehre als Fachmann, der Oeffentlichkeit unverschleiert darzulegen. Der Standpunkt, welchen ich einnahm, als ich memUrtheil über den Zustand der Lazarethe in preussischer Pflege fesstellte, und die- ses TJrtheil, wurden durch die Zeit, in der dieselben beobachtet wur- den und durch mannigfaltige Verhältnisse bedingt; jedenfalls wird dasselbe unmittelbar oder km-ze Zeit nach der Schlacht ein sehr mil- des sein müssen, wenn es nicht ungerecht werden soll. Die Lazarethe, über welche ich sprach, waren mit Verwunde- ten von den Treffen bei Skalitz und Trautenau am 27., von Trau- tenau und Schweinschädl am 28., von Königinhof und Gitschin am 29. Juni und von Königgrätz am 3. Juli belegt. Allein erst am 9. August, also mehr als fünf Wochen nach der Schlacht von Königgrätz begann mein Besuch der Lazarethe, und diese erste Bereisung war am 20. August, d. i. einen Tag weniger als sieben Wochen nach der letzten Schlacht beendet und die Uebernahme begann am 25. August, somit in der achten Woche. Die Belegräumewaren in der Mehrzahl zweckentspre- chende, und günstig gelegene; die Zahl derAerzte mehr als hinreichend, und ihre Befähigung entsprach dem ausge- zeichneten ünterrichtssysteme des Landes, in welchem sie ihre Ausbildung erlangt hatten; die Diakonissen und barm- herzige Schwestern waren vom regsten Pflichteifer beseelt, und andere freiwillige Krankenpflegerinnen wetteiferten mit denselben in der Pflichterfüllung, ausserdem stand eine hinreichende Zahl von Wärtern zur Verfügung; die Beistellung von Lebensmitteln wurde durch die nicht selten rücksichtslosen Eequisitionen sichergestellt, und die Lazarethe erfreuten sich zudem der fürsorglichen Beihülfe der Johanniter-Eitter, die über Bedürfnisse und Luxusartikel im reichstenMasse verfügten und selbstthä- tig bemüht w|aren, jedem ausgesprochenen Wunsehe nach- zukommen. Alle Bedingungen zu einer guten Lazarethpflege waren mithin gegeben. Herr v. Langenbeck verfolgt meine Keise in der „Militär- ärztlichen Zeitung und übergeht meinen Bericht über den Befund des Lazarethes in Pardubitz, weil ich daselbst die österreichischen Ver- wundeten in der Pflege der preussischen Oberstabsärzte, der Herren DDr. Wuttig und Lotsch gut besorgt fand. Am 9. August besuchte ich das Spital in Rosnic (in österrei- chischer Pflege) und die Lazarethe in Vsestarz, Nechanic und Hradek, am 10. die Lazarethe in Nedölist, Cerekvic und Horzic. Herr von