Untersuchungen zur normalen und pathologischen Anatomie der Froschhaut / von Carl Jos. Eberth.

  • Eberth, Karl Josef, 1835-1926.
Date:
1869
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Credit: Untersuchungen zur normalen und pathologischen Anatomie der Froschhaut / von Carl Jos. Eberth. Source: Wellcome Collection.

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    lockere Zellgewebe, welches die beiden Hautplatten der Schwimmhaut verbindet. An letzterem Orte wurde die Impfmasse etwas entfernt von der Hautwunde placirt, letztere durch eine Naht geschlossen. Gewählt wurde absichtlich diese Region, weil sie der fortgesetzten Beobachtung jedenfalls am günstigsten ist. Die weitere Veränderung, die ich zunächst hier wahrnahm, beschränkte sich auf eine ziemlich starke, ödematöse Anschwellung, besonders in der Umgebung der Impfmasse. Diese liess allmählich nach, eine leichte Rothe als Resultat der Gefässneubiidung trat ein, doch erfolgte während der nächsten sechs Wochen keine Zunahme der geimpften Neubildung. Nach dieser Zeit starben die drei Versuchsthiere innerhalb weniger Tage. Die Untersuchung ergab, dass sowohl am Rücken wie in der Schwimmhaut die Impfmasse durch ein zellenreiches Granulationsgewebe mit der gefässreichen Nachbarschaft ziemlich innig verlöthet war, die Elemente jener waren theils normal, theils verfettet. Die übrigen Organe sämmtlicher Thiere zeigten keine Metastase. Zur Untersuchung wurden sowohl die intacten, wie oberflächlich ulcerirten Knötchen benutzt und in der früher angegebenen Weise sammt der angrenzenden Haut in senkrechte Schnitte zerlegt. Bei der geringen Ausdehnung der Neubildung war es mit einiger Geduld nicht schwer, die Mehrzahl dieser Knoten ohne Verlust an Material vollständig zu verbrauchen, ein Vortheil, der sich nur sehr selten bei den Epitheliomen des Menschen bietet und gleich leicht ausgenutzt werden kann. Auf senkrechten Schnitten dieser Knoten , unter denen die Haut nirgends mit den unter- liegenden Theilen verwachsen war, erkannte man schon mit freiem Auge, ihre Lage in den obersten Hautschichten. Mit dem Mikroskop überzeugte man sich, dass in den kleineren Knötchen oder in der Peripherie der grösseren die Neubildung allein in der Oberhaut und der äussersten Cutisschichte liegt, in dem Centrum der grösseren Knoten, aber auch nicht selten am Rande derselben in der DrUsenschichte oder in dem lockeren Zellgewebe sich ausbreitet, welches den schmalen Raum zwischen den Drüsen und der lamellösen Schicht einnimmt. Jene oberflächliche Wucherung ist nichts Anderes als eine Wucherung der tiefsten Oberhautschichten, die schon in ihren ersten Anfängen mit ihren zapfen- und kolbenförmigen Fortsätzen die Grenze zwischen normaler Ober- haut und Cutis durchbricht, ohne dass auch nur die geringste Niveauänderung der Hautober- fläche an den Uebergangsstellen in die gesunde Umgebung zu beobachten wäre (Taf. III. Fig. 17 Ä). Die kleinsten Zapfen bestehen aus einer geringen Zahl (3—3) malpighischer Zellen und erreichen somit nicht einmal den Durchmesser der kleinsten Hautdrüsen. An anderen Orten, insbesondere mehr gegen das Centrum der Knoten zu, sind diese Zapfen nicht nur bedeutend breiter, sondern auch länger und reichen fast bis an die Schichte der horizontalen Fasern. Aber sowohl hier, wo die Wucherung mehr flächenartig sich ausbreitet wie dort, wo sie mehr in die Tiefe erfolgt, ist sie immer eine sehr diffuse. Auf Flächenschnitten, die mehr durch die oberen Cutisschichten gelegt sind, sieht man wenigstens nicht allein isolirte Zelleninseln, wie die Querschnitte Eberth, Untersuchungen. 4