Untersuchungen zur normalen und pathologischen Anatomie der Froschhaut / von Carl Jos. Eberth.

  • Eberth, Karl Josef, 1835-1926.
Date:
1869
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Credit: Untersuchungen zur normalen und pathologischen Anatomie der Froschhaut / von Carl Jos. Eberth. Source: Wellcome Collection.

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    unteren Cutisschichte. Von diesen kann ich nur so viel sagen, dass ich bei aller Anstrengung nicht im Stande war, eine wirkliche Endigung an den Capillaren zu finden, und dass die Nerven, welche an diese zu gehen schienen, bei näherer Untersuchung dieselben einfach kreuzten, um gestreckt und parallel mit ihnen nach kürzerem oder längerem Verlaufe entweder wieder in das Nervennetz einzutreten, oder anderwärts in der Gefässmusculalur und anderen Theilen zu endigen. Eigentliche Gefässnerven habe ich nur an den feinsten Arterien beobachtet. Ich habe sie hier als feine zu einem Netz vereinigte Fädchen bis zur Musculatur verfolgt, ihre wirkliche Endigung ist mir verborgen geblieben. Von den zahlreichen Nerven des Unterhautgewebes enden somit wenige in dieser Schichte. Es sind dies insbesondere die zu den Gefässen gehenden Fasern des feinen, sub- cutanen Nervennetzes. An der Innervation der eigentlichen Cutis scheinen dieselben keinen oder nur sehr beschränkten Antheil zu nehmen. Die eigentlichen Cutisnerven stammen vielmehr aus dem gröberen subcutanen Nervengeflecht. Von diesem treten ziemlich zahlreiche Stämmchen senk- recht in die Höhe. Sie bestehen bei Hyla arborea fast nur aus schmalen Bündeln leicht varicöser Achsencylinder, bei Rana temporaria aus blassen und markhaltigen Fasern. Die Zahl derselben schwankt zwischen 3 und I 2, die blassen überwiegen stets über die markhaltigen. In der Schichte der wagerechten Fasern trennen sich von den feinen Nervenstämmchen unter einem rechten Winkel einzelne Fasern und kleine Bündel solcher ab, um parallel zur Ober- fläche bald gestreckt, bald leicht geschlängelt zu verlaufen. Diese Fasern sind äusserst feine, mattglänzende mitunter auch etwas körnige Fädchen. welche durch häufige rechtwinklige Theilungen mit benachbarten Aesten zu einem von ver- schieden grossen rechteckigen Maschen durchbrochenen Nervengitter sich verbinden (Taf. II. Fig. 8). Feine, von den Knotenpuncten der Horizontalfasern senkrecht sich abzweigende kürzere Fädchen verbinden die in verschiedenen Ebenen gelegenen Längs- und Querfasern unter sich. Die Grösse der einzelnen Maschen, sowohl der senkrecht wie der horizontal gelagerten, ist eine sehr variable. In der gleichen Ebene finden sich Maschen, die kaum für eine Binde- gewebszelle mit ihren Ausläufern Raum genug bieten, neben solchen, in denen bequem 3 — 4 dieser Zellen Platz finden. An den Knotenpuncten dieser Fäden wie in ihrem weiteren Verlauf liegen Stern- oder spindelförmige, bald kernlose, bald kernhaltige, flache Anschwellungen. Im letzteren Fall gleichen dieselben kleinen multipolaren Ganglien. Die Kerne sind auch hier wie anderwärts einfach aufgelagert. Ausser diesem Nervengitter und den dasselbe versorgenden senkrechten Nervenbündeln habe ich in der Cutis keine weiteren Nerven, insbesondere keine frei endigenden mit Sicherheit wahrgenommen. Ebenso wenig konnte ich mich von einem Zusammenhang der abgeplatteten, den Hornhautkörpern sehr ähnlichen Bindegewebszellen des sogenannten Stratum lamellosum mit Nervenfasern überzeugen.