Mikroskopische Morphologie des Thierköpers im gesunden und kranken Zustände / von Dr. C. Heitzmann.

  • Heitzmann, Carl, 1836-1896.
Date:
1883
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Credit: Mikroskopische Morphologie des Thierköpers im gesunden und kranken Zustände / von Dr. C. Heitzmann. Source: Wellcome Collection.

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    oder fünf Tage etliche Tropfen sein- verdünnter Salzsäure hinzufügen. Wird die Chromsäure auf diese Weise angewendet, daun härtet sie die Gewebe in wenigen Tagen oder Wochen und macht sie mit nur geringer Schrumpfung zum Schneiden geeignet. Nachdem die Präparate erhärtet sind, kann man sie in sehr verdünnten Lösungen von Chromsäure auf- bewahren, nur muss man eine kleine Menge von Alkohol zusetzen, um der Entwicklung von Schimmelpilz, dieses lästigen Feindes anatomischer Sammlungen, vorzubeugen. Eine dunkel weingelbe Lösung von doppelt chromsaurem Kali ist gleichfalls zur Conservirung von Präparaten geeignet, obgleich in dieser Flüssigkeit das Erhärten nur äusserst langsam oder gar nicht vor- schreitet. Der Härtungsprocess muss nachträglich mittelst Chromsäure- lösung oder Alkohol vollendet werden. Letzterer Vorgang ist der beste zur Erhaltung von Gehirnpräparaten, welche durch den geringsten Ueberschuss von Chromsäure leicht zu hart werden und sich beim Schneiden krümeln. Augäpfel legt man frisch in Miiller’sche Lösung (2 Theile doppelt chromsaures Kali, 1 Th eil schwefelsaures Natron auf 100 Theile Wasser). Nach einigen Wochen kann das Auge kalbirt werden und dann legt man die Hälften in eine l/z % Chromsäure- lösung oder starken Alkohol, um das Härten zu vollenden. Der Vorzug dieser Reagentien ist, dass sie die Gewebe unverändert und alle Be- standteile scharf hervortreten lassen. Chromsaures Ammoniak und Pikrinsäure bieten keine besonderen Vorzüge. Alkohol, als ausschliess- liche Conserviruugsflüssigkeit ist verwerflich, da durch denselben die Gewebe stark schrumpfen und überdies zu blass und undeutlich werden. Präparate, welche schon einige Zeit in Alkohol gelegen, soll man in eine Vä% Chromsäurelösung übertragen, worin sie rasch härten und für mikroskopische Zwecke geeignet werden. Knochen und Zähne nehmen nach lang andauernder Chromsäurewirkung, durch Reduction der letz- teren eine dunkelgrüne Farbe an, ohne jedoch eine Veränderung ihrer Structur zu erleiden. Schneiden. Nachdem das Präparat genügend hart geworden ist, eignet es sich zum Schneiden dünner Blättchen. Ein gutes Rasirmesser flach auf jener Seite, welche über das Präparat gleitet, ist hiezu das einfachste und zweckmässigste Instrument. Das Präparat wird in Wasser von der überschüssigen Chromsäure befreit; man fasst es mit der linken Hand, bildet mit einem Zuge des Messers eine ebene Fläche und hält diese horizontal über einem mit Wasser gefüllten Teller. Man ladet etwas Wasser auf die concave Fläche des Rasirmessers, und, während das Wasser über die Fläche des Präparates rinnt, zieht man das Messer langsam und gleichmässig durch das Gewebe, ohne Unebenheiten zu erzeugen. Je dünner das Schnittpräparat, desto besser. Mit Hilfe eines