Grundriss der Physiologie des Menschen / von L. Hermann.

Date:
1867
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Credit: Grundriss der Physiologie des Menschen / von L. Hermann. Source: Wellcome Collection.

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    Glycerinäther (Fette). Amidsubstanzen. Glyceiin. Tri-Essigsäure-Glyccrinäthcr (Triacetln) [Neutrales Feit). Im Organismus kommen soweit ermittelt von unzweifelhaften Aethern nur die neutralen Fette vor, d. h. di-eifache Aether des 3atomigen Alkohols Glycerin (p. 24) mit den Fettsäuren (p. 20) und der Oelsäiu'e (p. 23). Thierische Fette sind: Olein (genauer: Ti'iolein, flüssig; die nächstfolgenden fest), Stearin, Margarin (vgl. p. 21. Anm.), Palmitin; ausserdem in der Milch (Butterfette): My- ristin, Caprinin, Caprylin, Capronin, Butyrin. Die neutralen Fette sind flüssige (Oele) oder leicht schmelzbar, in Wasser unlöslich, in Aether und heissem Alkohol leicht löslich; flüssig machen sie Papier durchscheinend (Fettflecken); durch colloide Substanzen lassen sie sich in Wasser in feinen Tröpfchen vertheilen, wobei die Flüssigkeit weiss und undurchsichtig wird (Emulsion). Beim Stehen zerfallen sie unter Wasseraufnahme, wobei Gly- cerin und Fettsäure frei wird, und durch letztere, wenn sie zu den flüchtigen gehört, der „ranzige Geruch entsteht. Durch Alkalien werden die Fette ebenso zersetzt, indem sich fettsaure Alkalien (Seifen) bilden, in Wasser löslich; die Lö- sungen lösen Fette. Den neutralen Fetten schliesst sich noch ein anderer Glycerinäther au, die Glycerinphosphorsäure, G3H3(-9-H)2-9-(P-6-[-0-H]2), d. h. Glycerin, vom wel- chem 1 H durch den Rest der Phosphorsäure nach Wegnahme von 1 O-H ver- treten ist. Die Glycerinphosphorsäure ist ein Zersetzungsproduct des Protagons (s. unten). Im Walrath (aus den Schädelhöhleu einiger Wale) kommen (einatomige) Aether der Fettsäuren mit dem Cetylalkohol (Aethal) €Ii6H33(-OH) vor, namentlich Palmitinsäure - Cetyläther €i6H33-6^(-GieH3i-©-). 5. Amidsubstanzen. Das Ammoniak NH3 kann sich an der Bildung von Verbindungen bethei- ligen, indem es als Iwerthige Gruppe ^'H2 oder als 2wcrthige Gruppe NH 1 oder 2 Affinitäten sättigt (1 oder 2 H vertritt), oder mit andern Worten, indem die H-Atome des NH3 durch 1- oder mehrwerthige Atomgruppen vertreten werden. Hier kommen in Betracht: 1) Amide, Verbindungen, in welchen die 0H-Gruppe von Säuren durch NHo ersetzt ist; z. B. ßzU^^i-^E) €2H3-e-(NH,) €!-e(-e-H)2 €0(NH2)2 Essigsäure. Aoetamid. Kolilensäurc. Carbamid (Harnstoff). 2) Amidosäuren, Säuren, in welchen H-Atome des Radicals (p. 25. Anni.) durch NH2 ersetzt sind, z. B. €2H3-ei;-eHj €2H2[NH2j-e(eH) Essigsäure. Amidoessigsäure (Glycin).