Grundriss der Physiologie des Menschen / von L. Hermann.

Date:
1867
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Credit: Grundriss der Physiologie des Menschen / von L. Hermann. Source: Wellcome Collection.

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    Chemische Verbindungen. stoffhaltiger organischer Verbindungen frei, und in diesem Zustande ausgeschieden. Auch Wasserstoff kommt frei, gasförmig, im Darmcanal als Zersetzuiigs- product unbekannten Ursprungs, vielleicht von Buttersäuregäbrung herrührend, vor. Chemische Verbindungen. Nur in geringem Umfange scheint im Organismus die Ent- stehung chemischer Verbindungen aus Elementen oder aus ein- facheren Verbindungen, sogenannte synthetische Processe, vorzu- kommen. Die meisten chemischen Processe im Körper bestehen im Gegentheil in dem Zerfall complicii-ter, ihi-er Zusammensetzung nach niu unvollkommen, ihrer Constitution nach garuicht bekann- ter Verbindungen, welche mit der Nahrung in den Körper gelangen; sie bestehen sämmtlich aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff, viele enthalten ausserdem Stickstoff, andre noch Schwefel, Phosphor, Eisen. Das hauptsächlichste Agens fiii' diesen Zerfall ist der durch die Athmung in den Körper gelangende Sauerstoff, unter dessen Einfluss complicirte Verbindungen zu einfacheren, gleichzeitig sauer- stoffreicheren, sogenannten Oxydationsproducten, zerfallen. Die einfachsten Producte, welche auf diese Weise entstehen, sind Koh- lensäure, Schwefelsäui'e, Phosphorsäure und Wasser, in welchem Falle sich die einzelnen Elemente mit soviel Sauerstoff verbunden haben, als sie überhaupt aufnelmien können. Der Stickstoff spal- tet sich nicht auf solche Weise, mit Sauerstoff verbunden ab, son- dern er isolirt sich entweder vollkommen, indem er gasförmig aus- geschieden wird, — ein Vorgang dessen Vorkommen noch nicht mit Sicherheit constatirt ist, — oder er verlässt den Organismus in ein- fachen Verbindungen, z. B. als Ammoniak, oder als auimoniakartige Verbindungen (Ammoniake in denen Wasserstoff diu-ch andre Atom- verbindungen vertreten ist, z. B. Harnstoff). Zwischen diesen einfachen Verbindungen, welche der Organis- mus ausscheidet, und den verwickelten, welche er aufnimmt, existi- ren nun eine sehr grosse Anzahl von Zwischenstufen, welche den Hauptbestand des Organismus ausmachen. Dieselben sind um so besser bekannt, j e einfacher sie zusammengesetzt sind, mit andern Worten, je näher sie der Ausscheidung ste- hen. Bei diesen letzteren kann man auch mit ziemlicher Sicher- heit den Oxydationsvorgang und die allmähliche Vereinfachung der Verbindungen verfolgen; man kann auch durch künstliche Oxyda-