Die Filarien des Menschen.

  • Fülleborn, F.
Date:
1913
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Credit: Die Filarien des Menschen. Source: Wellcome Collection.

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    schiedener Arten jedenfalls noch nicht die Identitat der Elterntiere12, 108; un- moglich ware das Vorkommen von Mikrofilarien des Meuschen bei Tieren andererseits aber audi nicht, da in Tieren schmarotzende Filarien (wie die Filaria conjunctivae der Equiden) gelegentlich in Menschen angetroffen werden25. B. Biologisches. Die im Menschen parasitierenclen Filarien sind lebendiggebarend; das fruher angenommene, gelegentliche Abgehen von Eiern an Stelle von fertig ausgebildeten Larven diirfte nicht stattfinden (cf. S. 234). Die Larven (Mikrofilarien) sind mikroskopisch kleine schlangen- ahnliche Wiirmchen und gelangen, soweit sie uns hier angehen, bei den Gattungen Filaria, Acanthocheilonema und Dirofilaria und viel- leicht auch bei Onchocerca in das Blut des Tragers; da diese ,,Blut- mikrofilarien die Dicke eines roten Blutkorperchens nicht iiber- schreiten, konnen sie durch alle Kapillaren des Korpers passieren, ohne zu Verstopfungen der letzteren AnlaB zu geben*). AuBer im Blut trifft man gelegentlich Mikrofilarien auch in der Lymphe — wo- hin die vom Muttertier abgelegte Brut mit Ausnahme der im Hunde- herzen parasitierenden Immitis zuerst gelangen mufl — und ferner im Urin, im Speichel und in anderen Korperflussigkeiten (cf. S. 245). Eine spater ausfiihrlich zu besprechende Eigentumlichkeit dieser Blutmikrofilarien ist es, daft manche von ihnen besonders des Xachts, andere am Tage, entweder ausschlieBlich oder doch in ausgesprochen groBerer Anzahl im peripheren Blute angetroffen werden, wahrend bei noch anderen Arten ein solcher quantitativer Unterschied zu ver- schiedenen Stunden nicht vorhanden ist. Nach diesem periodischen Auftreten spricht man von einer Microfilaria nocturna, diurna und perstans (siehe die Tabelle auf S. 188 u. 189). Bei der Gattung Dracunculus sind die Larven zwar ebenfalls mikroskopisch klein, aber ganz erheblich groBer als die eben be- sprochenen, sie gelangen jedoch auch nicht in das Blut des Tragers, sondern werden aus dem Vorderende des die Haut durchbrechenden Muttertieres direkt nach auBen entleert. Bei alien bisher bekannten Filarien ist fiir die Weiterentwicke- lung der Brut der Uebergang auf einen Zwischenwirt notwendig; d. h. Filarien konnen sich innerhalb des Menschen und an- derer Wirbeltiere nicht direkt vermehren. Der Zwischenwirt ist bei denjenigen Arten, deren Mikrofilarien in das Blut gelangen, wohl stets ein blutsaugender Arthropode, denn ohne die Vermittlung eines Blutsaugers konnte die Filarienbrut kaum aus dem ursprunglichen Trager zwecks Weiterverbreitung in ein anderes Wirbeltier iibertragen werden. Fiir einigc Angehorige der Gattungen Filaria und Dirofilaria sind Miicken auch bereits zweifel- los als Zwischenwirte nachgewiesen; in letzteren wachsen die Mikro- filarien bis zu einem gewissen Grade heran, um dann gelegentlich des Stichs der Mucke in ihren definitiven Wirt, wo sie zu er- wachsenen Geschlechtstieren ausreifen, zu gelangen. Microfilaria loa entwickelt sich in gewissen Stechfliegen weiter; fiir Onchocerca wird die Uebertragung durch solche vermutet, doch ware auch an andere Blutsauger zu denken (vgl. 8. 268). *) Vgl. jedoch S. 191/92.