Uber die Anatomie, das Wesen, und die Enstehung mikrocephaler Missbildungen nebst Beitragen uber die Entwickelungsstorungen derArchitektonik des Zentralnervensystems.

  • Vogt, Heinrich.
Date:
1905
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Credit: Uber die Anatomie, das Wesen, und die Enstehung mikrocephaler Missbildungen nebst Beitragen uber die Entwickelungsstorungen derArchitektonik des Zentralnervensystems. Source: Wellcome Collection.

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    hirns ist ein bedeutsames Glied in der Reihe der Grundideen, die zur Erlangung einer erschopfenden Erkenntnis der Genese des Gehirns Aus- beute gewahren. Sie steht der experimentalen Methode der Rekonstruk- tions- und histologischen Methode etc. zur Seite. Jede Methode, audi sie hat ihre Grenzen in sich selbst. Gemeinsam werden sie das Er- strebte erreichen. Neben diesem Schaffen und Arbeiten ist in einer langen Reihe wertvoller Detailarbeit, besonders in den letzten Jahren unsere Kenntnis von dem Aufbau und der Histologie der Missbildungen, speziell der Mikrocephalie bereichert worden. Gegenstand dieser Untersuchungen sind zuineist spezielle Einzelheiten teratologischer Objekte gewesen, oder letztere sind unter einern bestirnmten Gesichtspunkt mit umschriebener Fragestellung untersucht. Wir verdauken denselben viele wertvolle Resultate. So sind die Verhaltnisse des Riickenrnarks der Mikro- cephalen in einer Reihe von Arbeiten bereits eingehend untersucht (Theile, Hervouet, Kossowitsch, Steinlechner-Gretschni- koff etc.). Das stets inikromyelitische Riickennaark zeigt eine Reihe von Storungen, bei denen die autochthonen gegen die vom Grosshirn abhangigen Momente zuriicktreten. Die Verkumrnerung betrifft in erster Linie die weisse Substanz ira Sinne einer Agenesie, nicht Degeneration. Fertigbildung zeigen nur die vom Grosshirn nicht abhangigen Bahnen, „nur solche konnen in dern betreffenden Gebiete nach Schwund des cerebralen Anteils noch persistieren (Steinlechner-Gretschnikoff). In den iibrigen Bahnen betrifft der Mangel vor allem die spat sich ent- wickelnden Systeine, hier aber alle Faserkategorien in gleicher Weise (Pyramide). Die Mikromyelie ist eine Bildungshemmung im wahren Sinne des Wortes: es ergeben sich eine ganze Reihe von Faktoren, die an fruhere Bildungsstufen des Ruckenmarks erinnern. So die Mark- faserbetonung der Hinterstrange, die Einkerbung des Randes (Hervouet), die relative Grosse und Ausdehnung der grauen Substanz. Es ist nattir- lich, dass diese Hernmung eine ahnliche sein muss, wie bei der Anen- cephalie (cf. den Fall von Leo now a), dass sie sich hier aber in ver- starktem Masse geltend macht. Wie weit bei selbst hochgradiger Missbil- dung des Grosshims in Fallen von Mikrocephalie das mikromyelitische Ruckenmark doch noch eine selbstandige Entwickelung bewahrt, geht daraus hervor, dass verschiedene Autoren das Ruckenmark etwa in dem dem Neugeborenen entsprechenden Stadium gefunden haben, wahrend die Storungen der Hemispharen viel weiter zuriickreichen. Da das Ruckenmark in den ersten vier Lebensjahren noch in seiner Entwicke- lung auch qualitativ erheblich fortschreitet, so. bedeutet auch dieser Zu-