Refraction und Papilla optica der Augen der Neugeborenen : inaugural-Dissertation der medicinischen Fakultät zu Königsberg i. Pr. zur Erlangung der Doctorwürde in der Medicin, Chirurgie und Geburtschilfe / von Gustav Ulrich.

  • Ulrich, Gustav, 1860-1932.
Date:
1884
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Credit: Refraction und Papilla optica der Augen der Neugeborenen : inaugural-Dissertation der medicinischen Fakultät zu Königsberg i. Pr. zur Erlangung der Doctorwürde in der Medicin, Chirurgie und Geburtschilfe / von Gustav Ulrich. Source: Wellcome Collection.

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    — 6 — welcher seine Ergebnisse in dem Werke „Uebcr die Ein- stellungen des äioptrischcö Apparates iui menschlichen Auge (Wien 18(31) niedergelegt hat. Pag. 10 sagt er: „Die Augen der Neugeborenen, d. i. während der ersten Lebenslage, werseu im Zustande der Aceominodations- Kntspannung die abweichendste Einstellung für positive wie negative Entfernungen nach; ihr Bau ist jedoch über- wiegend ein massig kurzsichtiger. Der Grund dieser Ein- stellung des Auges für geringe Entfernungen zu einer Zeit, in welcher dasselbe noch keine oder nur geringe Eindrücke von äusseren Objecten wahrnimmt, ist vor Allem in einer stärkeren Wölbung des Linsensystems bei einem geringeren Abstände der vorderen Fläche desselben von der Cornea gegenüber den Verhältnissen des Auges Erwac11 .so uer begrü ndet. Jaegcr bat an den Cadavcr-Augen von 70 neuge- borenen Kindern Messungen vorgenommen und gefunden, daag die Linse annähernd dieselbe Dicke wie beim Er- wachsenen hat, während der Querdurchmesscr um ein Drittel kleiner ist; weiterhin führt er aus: Der Bau des Auges Neugeborener ist mehr gleichförmig; es fehlen demselben jene charakteristischen äusseren Eorinver- schiedenheiten, welche den Bau des Auges Erwachsener kennzeichnen und mehr oder weniger die grossen Unter- schiede seiner dioptrisehen Einstellung veranlassen. Dieser Bau und diese Einstellung der Augen Neugeborener bleibt gewöhnlich nur kurze Zeit, durch wenige Wochen hin- durch unverändert, indem gleichzeitig mit den übrigen Organen auch das Auge sich mehr und mehr entwickelt, au Grösse besonders durch Entwickelung der hinteren Hemisphäre gewinnt, die vordere Kammer durch Zurück- weichen der vorderen Linsenfläehe zunimmt, das Linscn- systein vorzugsweise seiner Acquatorialrichtung nach eine