Ueber die physiologischen Wirkungen des Stickoxydulgases.

  • Goltstein, Martin.
Date:
1878
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Credit: Ueber die physiologischen Wirkungen des Stickoxydulgases. Source: Wellcome Collection.

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    wenn man annimmt, dass das flüssige Stickoxydul erhebliche Mengen Luft absorbiren kann. — Nach diesen Erfahrungen können wir auch diesen Versuchen keine Beweiskraft zuerkennen. Als wir den Fehler entdeckten war eine Wiederholung der Versuche, wozu manche Aenderungen am Apparate erforderlich waren, nicht mehr thunlich. — Da die, wenn überhaupt vorhandene, jedenfalls sehr geringe Stickoxydulzersetzung nur bei Anwendung der allerhöchsten Cau- telen nachweisbar ist, sind auch eine Anzahl am Kaninchen ange- stellter Versuche zweideutig geblieben und muss ich mir deshalb die definitive Beantwortung der Frage, ob der thierische Organis- mus N20 zersetzen könne, vorbehalten. Jene am Kaninchen angestellten Versuche brachten aber eine andere interessante Thatsache an's Licht, wegen deren ich hier auf dieselben etwas ausführlicher zurückkommen muss. Die Thiere athmeten bei den Versuchen ein vorher analysir- tes Gemisch aus dem Roehrig-Zuntz'sehen Respirationsappa- rate1), welcher mit den Verbesserungen, die Pflüg er an ihm an- gebracht und Finkler und Oertmann2) beschrieben haben, ver- sehen war. Bei diesem Apparate athmet das Thier bekanntlich aus einem kalibrirten Quccksilber-Spiroineter -ein und aus. Die respirirte Luft streicht durch 4 Müller'sche Spritzflaschenventile, welche mit starker Natronlauge gefüllt sind und die producirte Kohlensäure absorbiren. Der Apparat gestattet vermöge dieser Einrichtung in jedem Momente die durch die Athmung erzeugte Verminderung des Gasvolunis abzulesen. Die Athemfrequeuz und Tiefe wurde mit Hülfe des Mar ey'sehen Tympanums und des Kymographion registrirt, in einem Versuche gleichzeitig auch der Blutdruck in der Carotis aufgeschrieben. Es stellte sich nun hier- bei heraus, dass die Thiere den Sauerstoffgehalt des Gemisches allniählig Ins auf einen Rest von 3 — 4 % aufbrauchten und dann, nachdem die Athmung vorher langsamer und flacher geworden, aufhörten zu respiriren. Zeichen von Dyspnoe gingen dem Still- der characteristischcn Erscheinungen im mindesten alterirt wird. Bei den Ver- suchen an Hunden wandten wir meist mit sehr grosser Sorgfalt von nns selbst aus Ammoniumnitrat bereitetes Gas an. 1) Pflügci's Archiv, Bd. IV, S. 58, Bd. XII, S. 524. 2) Pflügers Archiv, Bd. XIV, S. 38.