Die Entwicklung der Harnblase und Harnröhre / von Paul Reichel.

  • Reichel Paul.
Date:
1893
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Credit: Die Entwicklung der Harnblase und Harnröhre / von Paul Reichel. Source: Wellcome Collection.

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    Cranz ähnliche äussere Verhältnisse sehen wir schliesslich bei einem 90 mm langen Embryo I. (Fig. 13, a—d,) Auch hier zeigen Querschnitte, dass der Eicheltheil der Urethra erst in der Bildung begrilFen ist. Sein hinterster Abschnitt ist fertig und bildet die direkte Fortsetzung der Urethra des Schafttheiles des Penis ; nur weicht seine, einem medianen Längsspalt entsprechende Form von der durch Faltung der Schleimhaut unrege]massigen, auf dem Querschnitt mehr sternförmigen der letzteren ab; unter ihm ist das frenulum praeputii völlig gesc)üossen. Weiter nach vorn ist das Urethralseptum erst an der ventralen Seite offen; es verengt sich dadurch das Lumen der Harnröhre und nähert sich mehr der Haut, gelangt noch weiter vorn zwischen die Schenkel des frenulum praeputii und öffnet sich an der Stelle des äusserlich sichtbaren Spaltes ca. in der Mitte der Unterseite der Eichel. Vor dieser Stelle ist das Urethralseptum noch völlig unentfaltet, bildet wie früher einen medianen Epithelstreifen. Au den Stellen, wo die Umwandlung des Septum zum Kanal vor sich geht, erfolgt dieselbe nicht continuirlich, sondern etwas sprungweise; zwischen bereits ganz geöffneten Partien trifft man solche, die erst theilweise entfaltet sind, hie und da sogar erst feine vereinzelte Lücken inmitten des sonst noch ganz geschlosse- nen Streifens erkennen lassen. Auch bei einem Embryo K von 110 mm mündete die Urethra noch nicht an normaler Stelle, sondern etwas hinter derselben an der Unterfläche der Eichel zwischen den Schenkeln des weiter nach hinten schon normal vereinigten frenulum praeputii. Vor ihrer Mündung bis zur Stelle der normalen definitiven Mündung fand sich unentfaltetes Urethralseptum. Die weitere Entwicklung der weiblichen äusseren Genitalien habe ich bei Embryonen von 55, 63, 65 und 90 mm Steissnacken- länge untersucht. In den jüngeren dieser Stadien kennzeichnet sich das Geschlecht lediglich durch das Offenbleiben der Geni- talrinne, die bei Embryonen männlichen Geschlechtes gleichen Alters hinten schon weit geschlossen ist. Wohl aber wären Ver- wechslungen mit jüngeren männlichen Embryonen möglich. Die äusseren Genitalien des weiblichen 55 mm langen Embryo (Fig. 14) sind z. B. ganz ähnlich denen des Embryo D von 38 mm Länge.