Der Schädel Raphaels : zur 400jährigen Geburtstagsfeier Raphael Santi's / von Hermann Schaaffhausen.

  • Schaaffhausen, Hermann, 1816-1893.
Date:
1883
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Credit: Der Schädel Raphaels : zur 400jährigen Geburtstagsfeier Raphael Santi's / von Hermann Schaaffhausen. Source: Wellcome Collection.

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    R. Wagner führte als hohe Hirngewichte von Gelehrten das von Dirichlet mit 1520, das von Fuchs mit 1499, das von Gauss mit 1492 an, von Bischoff das von Hermann mit 1590, das von Pfeufer mit 1488, das von Ch. H. E. Bischoff mit 1452 grm. Dagegen gehörten die schwersten von ihm beobachteten Gehirne von 1650, 1678 und 1925 grm ge- wöhnlichen und unbekannten Arbeitern an. Welcker berechnete als wahrscheinliches Hirngewicht von Arnoldi 1670, von von Rheinwald 1630, von Robert Bruce 1610, von Schiller 1580. Die von Huschke angeführten hohen Hirngewichte Byrons von 2238, Cromwells von 2233, Cuviers von 1829 und Dupuytren’s von 1436 grm sind von R. Wag- ner1) und auch von Andern als nicht hinlänglich beglaubigt in Zweifel gezogen worden. Auch Welcker hält die ersten beiden Zahlen für geradezu unmöglich, indem sich daraus Schädel von wahrhaft monströsen Dimensionen berechneten. Kupffer und Bessel-Ha- gen2) bestimmten die Capazität des Schädels Kants mit Hirse gemessen zu 1715, nach dem Verfahren von Broca mit Schrot, welches zu grosse Werthe giebt, zu 1750ccm. Die letzte Zahl entspricht in der Tabelle WeIckers einem Hirngewicht von 1671 ccm. Der Innenraum des Schädels von Rob. Schumann war nach meiner Messung 1510 ccm gross. Nicolucci3) beschrieb den am 27. Mai 1865 aus dem Grabe gehobenen Schädel Dante’s. Er ist 178 mm lang, 140 breit und 140 hoch, sein Umfang beträgt 525 mm. Er fasste 1420 grm Reiskörner, woraus Nicolucci eine Capazität von 1493 ccm und ein Hirngewicht von 1552 grm berechnete. Welcker4) schliesst aus dem Umfang auf eine Capazität von 1470, und aus den drei Durchmessern auf eine solche von 1460. Einem Volum von 1490 entspricht nach ihm ein Hirngewicht von 1420 grm. In der Asymmetrie des Schädels, welche auch eine alte Dante-Maske zeigt, findet Welcker einen Beweis für dessen Aechtheit, wiewohl seine Maasse von denen der Maske erheblich abweichen. In einer infantilen Nahtverschmelzung sieht er die Ursache der gehemmten Grössenentwick- lung des Schädels. Bei dieser Gelegenheit führt Welcker noch als schwere Hirnge- wichte das von Abercrombie mit 1780, das von Doell mit 1650, das von Spurzheim mit 1560, die von Bünger und Weissenbach mit 1530 und einige andere an. Der in Salzburg bewahrte Schädel des Paracelsus mit einer Capazität von nur 1250 ccm und einem Hirn- gewicht von 1127 grm, nach Welcker, kann nicht ächt sein, er ist von den Bildnissen dieses berühmten Mannes ganz verschieden. Lebon5) maass 42 Schädel hervorragender Männer aus der Sammlung des natur- historischen Museums in Paris, die von Descartes, la Fontaine, Boileau, Gail, Volta u. s. w. und fand 1682 ccm mittlere Capazität. Wählte er die 26 bedeutendsten aus, so fand er für diese als Mittel 1732ccm! Nach ihm bat das Hirn des Negers 1430, das der moder- 1) Gött. Nachricht. 1860, No. 7 u. 12 u.R. Wagner, Vorstudien zu einer wissenscliaf tl. Morphologie und Physiologie des menschlichen Gehirns als Seelenorgan. Gött. I, 1860, S. 93 und II, 1862, S. 101. 2) Der Schädel Immanuel Kant’s. Archiv für Anthrop. XIII, 1881, S. 359. 3) II cranio die Dante Alighieri. Lettera del Cav. Dr. G. Nicolucci all ill. Anthrop. Dr. F. Prunerbey. Napoli, 1866‘. 4) On the Skull of Dante, a letter from H. Welcker to Dr. J. Barnard Davis. Anthrop. Rev. Jan. 1867. Vgl. Dante-Jahrb. 1867. 5) Comptes rendus de l’acad. des Sciences, 17. Nov. 1879, p. 870.