Beitrag zur pathologischen Anatomie und Pathogenese der Mikrophthalmie, der Colombildung und des Glioms / von A. Pichler.

  • Pichler, A.
Date:
1900
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Credit: Beitrag zur pathologischen Anatomie und Pathogenese der Mikrophthalmie, der Colombildung und des Glioms / von A. Pichler. Source: Wellcome Collection.

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    klaren, leicht gelblichen Serums. Herz normal. Im Abdomen keine freie Flüssigkeit. Leber und Milz normal. Die Nieren entsprechend gross, wenig gelappt, ihre Calices, sowie die Nierenbecken und der anschliessende Teil der Uretheren leicht dilatiert, die letzteren gut durchgängig. Harn- blase ebenfalls etwas ausgedehnt, ihre Schleimhaut blass. Genitale normal. Im Magen und im Darm Meconium, die Schleimhaut blass. Der ganze Schädel kommt ebenso wie das Gehirn in lOproc. Formol, wird nach zwei Tagen gut ausgewaschen und in Alkohol gebracht. Herr Hof rat Chiari hatte die Güte, das Präparat nun- mehr mir zur weiteren Untersuchung zu übergeben, wofür ich ihm an dieser Stelle meinen ergebensten Dank ausdrücke. Die fernere Bearbeitung erfolgte im Arbeitszimmer der deutschen Augenklinik unter der Leitung meines verehrten Chefs, Herrn Professors Czermak, dem ich für das grosse Interesse, das er meiner Arbeit widmete, besten Dank sage. Die Nachhärtung der Augäpfel sowohl wie des Orbitalinhalts samt Periorbita beider Seiten erfolgte in Alkohol, die Einbettung in gewöhn- licher Weise in Celloidin. Das Gehirn, das Chiasma und die Tractus, sowie jene Schnitte aus den andern Präparatteilen, die zur Weigertfärbung bestimmt waren, kamen nachher noch für längere Zeit in Müller'sche Flüssigkeit. Bei der Zer- legung in Schnitte wurde in folgender Weise vorgegangen. Beiderseits wurde zunächst der ganze Orbitalinhalt samt den Lidern in zwei Teile geteilt, indem ein frontaler Schnitt dicht hinter dem Bulbus geführt wurde. Die dadurch entstandenen vier Stücke wurden in lücken- lose Schnittserien zerlegt, und zwar der rechte Ol bitalinhalt horizontal, der linke dagegen sagittal. Das Chiasma wurde sagittal geteilt und hierauf Opticus und Tractus quer zum Faserverlauf geschnitten, der Occipitallappen dagegen in frontaler Richtung. Bemerken will ich, dass die Conservierung des Präparats eine tadel- lose war; dagegen liess die Einbettung des linken Augapfels, in welchen das Celloidin nicht gehörig eingedrungen war, einiges zu wünschen übrig. Die Bulbusschnitte wurden nahezu durchwegs mit Hämatoxylin- Eosin gefärbt, einzelne wurden mit Carmin oder nach Weigert behandelt. Auch Bakterienfärbung wurde nach verschiedenen Methoden (Methylen- blau, Thionin, Gram) aber stets resultatlos ausgeführt. Bei den Nervenpräparaten gelangte hauptsächlich die Hämatoxylin-Eosin- Methode, die Carmin- und Weigertfärbung zur Anwendung. Ausser- dem wurde eine ganze Reihe von Färbungen zur Darstellung der Achsen- cylinder versucht, wobei wenigstens der grössere Teil derselben an Control- präparaten auf seine Zuverlässigkeit erprobt wurde; so wurde versucht das Verfahren von van Gieson, die Modifikation dieser Methode nach Finotti, Nigr osinfärbung und Färbung nach Sahli, ausserdem wurde noch die Methode nach Mallory mit Phosphor-Molybdänsäure-Häma- toxylin versucht. Die Dicke der Schnitte schwankte ziemlich stark, nämlich zwischen 12 und 20 ja; doch standen mir für alle wichtigen Teile des Auges dünne Schnitte zur Verfügung. Um einen vergleichenden Anhaltspunkt bei der Bestimmung der Zellgrössen zu haben, muss ich anführen, dass rote Blutkörperchen in meinen Präparaten eine Grösse von 6 u- haben. Beschreibung des linken Augapfels. Derselbe ist annähernd kugelig mit einem Durchmesser von etwa 7,5 mm.