Beitrag zur pathologischen Anatomie und Pathogenese der Mikrophthalmie, der Colombildung und des Glioms / von A. Pichler.

  • Pichler, A.
Date:
1900
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Credit: Beitrag zur pathologischen Anatomie und Pathogenese der Mikrophthalmie, der Colombildung und des Glioms / von A. Pichler. Source: Wellcome Collection.

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    Viel weniger entwickelt sind aber diese Fortsätze aussen, so dass sie aussen oben nahezu vollständig fehlen, während der muskuläre Teil da- selbst wohl ausgeprägt erscheint. Ich will nicht vergessen, hier auf eine eigentümliche Spaltbildung hinzuweisen, die am vorderen Rande des Ciliarmuskels zu beobachten ist. Ahm sieht in dem Gewebe ein System von feinen Spältchen zwischen den Mesodermzellen, die hier spindellörmige Gestalt haben. Diese Schichte mit dem Spaltensystem ist aber durch eine Brücke von dichter gelagerten Zellen vom Kammerwinkel getrennt. Daneben findet sich aussen ein grösseres, blutiührendes Gefäss, wahrscheinlich der Schlemm'sche Kanal. Die Iris ist an diesem Auge recht gut entwickelt; sie weist aller- dings ebenso wie der Ciliarkör-per ein typisch gelegenes Colobom auf, zeigt aber sonst wenig Abweichungen von der Norm. Sie beginnt in der äusseren Hälfte weiter unten als innen und ist durchschnittlich 0,7 mm breit und 0,3 mm dick. Die vorderste Schichte wird von lockerem, gefäss- reichem mesodermalem Gewebe gebildet; in den centralen Partien lagern dahinter mehrere Gruppen von ohne Zwischengewebe dicht aneinander ge- lagerten Zellen, die am Querschnitt grossen Epithelzellen gleichen, während sie im Längsschnitt spindelförmig sind. In diesen Zellgruppen findet man reichliche Pigmentkörner, während die vordere Schichte sonst pigmentlos ist. Ausserdem ragen zwischen diesen Gruppen aus dem Pigmentblatt der Iris Pigmentzapfen vor (Taf. II, Fig. 8, j). Das vordere Pigmentblatt der Iris ist dicker und pigmentreicher und sendet die erwähnten Zapfen nach vorn. Das hintere Blatt ist viel pigmentämer, dünner, scheint aus einer einfachen Lage polygonaler Zellen zu bestehen. An einzelnen Stellen hat sich diese Lage von der vorderen Schichte getrennt. Dieser hinteren Zelllage sitzt ein feines Häutchen auf, das an einzelnen Stellen fest anliegt, an andern wieder in Form von kleinen Falten abgehoben ist (Taf. H, Fig. 9, Z). Diese Membran liegt der ganzen Irishinterfläche an, geht einerseits auf den Ciliarkörper und seine Fortsätze über, wobei sie stellenweise fein aufgefasert ist, wie wir dies an der Zonula zu sehen gewöhnt sind; anderer- seits geht dieses zarte Häutchen aber auf die Gefässe der Membrana pupillaris utd der Membrana capsularis lentis, sowie auf die Zonula über. Am Pupillarrande geht die Iris in die mesodermalen, die Linse um- gebenden Membranen über, haftet auch stellenweise durch Vermittlung dieser recht innig an der Linsenoberfläche. Eecht eigentümlich ist auch folgendes Verhalten: Aussen nimmt in dem Masse, als die Iris sich deutlicher entwickelt, der Ciliarkörper oder vielmehr seine Fortsätze ab ; es sieht aus, als ob die Iris nur ein etwas anders gelagerter Ciliarfortsatz wäre. Die Linse liegt nach aussen und oben von dem vorhin be- schriebenen grossen Bindegewebsstrang und nimmt den grössten Teil des Coloboms und der Pupille, soweit dies nicht schon dieser Strang thut, ein. Unten reicht sie sehr nahe an die hintere Hornhautfläche heran, ohne dass es aber zur directen Berührung käme. Die Linse stellt sich als ein ungefähr 1,5 mm grosses, kugeliges Ge- bilde dar, das von einer 7 [t. dicken Kapsel eingeschlossen ist. Diese Kapsel ist nicht prall gespannt, sondern hat eine flach-wellige Beschaffen- heit, indem sie zahlreiche mehr minder flache, concave Einbuchtungen gegen das Linseninnere aufweist. (Taf. I, Fig. 3, Lk. Taf. II, Fig. 8 Lk.) Nur an der Innenseite ist an einer Stelle, an der die Linse dem Binde- gewebsknorpelstrang eng anliegt, die Kapsel ein Stück weit nicht deutüch nachweisbar. Ueberall, auch an der Hinterfläche, liegt der Kapselinnenfläche ein einschichtiges Epithel an. (Taf. II, Fig. 9.) Es sind 10 < lange und 7 u.